1. Vereinte Gegensätze


    Datum: 16.03.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byDschonas

    ... Wangen und ihr Dekolleté strichen. Erneut drang die Musik an ihren Geist. Ihr Körper gehorchte ganz automatisch, sie konnte nicht anders. Die Augen immer noch geschlossen, begann sie erneut zu tanzen. Die Besucher standen hier weniger dicht, in kleineren Gruppen umher, sodass Finja sich keine Sorgen machen musste, mit jemandem zusammenzustoßen.
    
    Eine gefühlte Ewigkeit tanzte sie so vor sich hin. Ruhiger als vor der Bühne, aber nicht weniger leidenschaftlich.
    
    Mit einem Mal wurde sie unruhig; ein mulmiges Gefühl hatte sich in ihrem Magen breitgemacht. Irgendetwas fühlte sich komisch an -- weniger spürte sie es, als dass sie es
    
    wahrnahm
    
    . Sie öffnete ihre Augen.
    
    Ein paar Meter von ihr entfernt stand ein Kerl, der sie unverhohlen musterte. Er sah gut aus. Braune Haare, die ihm in engen, dunklen Locken in die Stirn fielen, hohe Wangenknochen und schwarze, kräftige Augenbrauen. Er war vielleicht so groß wie Adam, aber von gänzlich anderer Statur. Ein ektomorpher Typ, schmal und drahtig. Sein lockeres Muskelshirt betonte seine Figur noch. Er grinste selbstbewusst, als sie ihn anblickte. Finja wusste nicht recht, wie sie reagieren sollte und lächelte unsicher. Er bewegte sich auf sie zu. Ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen, begann er zu tanzen.
    
    Überrascht musste Finja feststellen, dass er ziemlich gut war. Er hatte einen ruckartigen, lässigen Stil, der sehr gut zu seiner Erscheinung passte. Er schien sie herausfordern zu wollen.
    
    Gut, das konnte er ...
    ... haben. Finja stieg ebenfalls wieder in den Rhythmus der Musik ein und wandte sich dem Fremden direkt zu. Er war wirklich gut. Er ging auf ihre Bewegungen ein, imitierte und erwiderte sie, spielte sie zu ihr zurück und forderte sie mit seinen eigenen Einlagen. Bald war Finja schweißüberströmt. Ihr gemeinsamer Tanz wurde intensiver. Als er nach ihrer Hand griff und sie zu führen begann, meldete sich irgendwo in ihrem Hinterkopf eine dumpfe Stimme zu Wort. Sie konnte sie nicht verstehen. Oder wollte sie nicht?
    
    Der Fremde war jetzt ganz nah vor ihr, sein Deo stieg ihr in die Nase. Immer wieder zog er sie zu sich heran. Er hielt jetzt nicht mehr nur ihre Hand -- seine Finger glitten über ihre Seite und ihre Taille hinab zu ihrer Hüfte. Sie ließ es zu. Puh, ihr war plötzlich so heiß. In ihrem Kopf schwirrte es.
    
    Er packte sie unvermittelt, griff um ihre Taille herum und zog sie ganz nah an sich heran. Sie konnte seine Körperwärme durch sein Shirt und ihr Top hindurch spüren. Die Hitze wurde fast unerträglich. Sein schwerer Atem strich über ihr Gesicht. Was tat sie hier?
    
    Sie erwiderte das Drängen seines Körpers, passte ihre Bewegungen den seinen an, schmiegte sich ihm entgegen. Ihr Herz klopfte wie verrückt.
    
    Dann beugte er sich zu ihr hinab. Zuerst wich sie zurück, versuchte ihm zu entgehen, aber er ließ es nicht zu. Seine Hände glitten durch ihr Haar an ihren Hinterkopf. Mit sanfter Gewalt drückte er ihr Gesicht dem seinen entgegen. Ihre Lippen trafen sich. Finjas Körper ...
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