1. Meine süße Praktikantin


    Datum: 25.03.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Psycholos

    Im Sekretariat unseres Gymnasiums wusste man: Fürs Praktikum über 14 Tage durften sie mir jedes Jahr einen oder eine schicken. In meinem kleinen Betrieb mit nur drei weiteren Mitarbeiterinnen bekamen sie viel Praxis mit. Die Berichte, die sie schrieben, wurden sehr gelobt. Das stellte auch meiner Firma ein gutes Zeugnis aus. Diesmal hatten sie mir ein Mädchen geschickt. Gerade 18 geworden. Nicole war ein Blickfang für Männeraugen. Als sie sich seinerzeit bei mir vorstellte, schmolz ich innerlich hin wie der letzte Schnee in der Frühjahrssonne. Aber warum sollte man sich warme Gedanken machen als Vierziger? Diese Zeiten waren vorbei.
    
    Nicole konnte man gut in unsere Büroarbeit einbinden. Sie hatte eine schnelle Auffassungsgabe, war gründlich, fleißig. Dazu von ausgesuchter Höflichkeit. Wie man sich junge Leute heute eigentlich kaum noch vorstellt. Sie bekam schnell mit, dass die Arbeiten nach Feierabend nicht gerade begehrt waren. Da mussten die beiden Drucker nachgesehen und mit neuem Papier ausgestattet werden, alle zwei, drei Tage die Patronen ausgetauscht. Wir saugten auch abends kurz durch; eine Reinemachefrau leistete ich mir nur einmal die Woche. Am vierten Tag meinte Nicole, ich könne sie ruhig für den Rest ihres Praktikums dafür einteilen. Die Kolleginnen, die das hörten, applaudierten und lobten sie: "Die Jugend von heute ist scheinbar doch besser, als alle sagen." Nicole errötete leicht. "Das finde ich nett von dir", gab ihr zurück, "du bist ja wirklich eine ...
    ... Muster-Praktikantin."
    
    Am Donnerstag half sie das erste Mal nach Feierabend mit; wir brauchten gut 40 Minuten. Ich bot ihr an, wie ich es bei meinen Mitarbeiterinnen auch tat, dass wir uns eine Pizza, einen Salat oder etwas Ähnliches holen könnten; gleich die Ecke gab es eine nette Pizzeria. "Ja, gern. Was möchten Sie denn?" fragte sie mich. "Eine kleine Vier Jahreszeiten", antwortete ich. "Und du kannst dir bestellen, was du willst." Ich drückte ihr einen 20-Euro-Schein in die Hand. Sie ging das Essen holen. Ich bot ihr bei Tisch ein Glas Rotwein an, aber sie wollte lieber Cola. Ein solides Mädchen, dachte ich bei mir. Sie verabschiedete sich, ich sah ihr noch versonnen nach. Und merkte es erst, als sie sich noch einmal umdrehte. Sie lächelte. Ob sie gesehen hatte, dass ich rot geworden war?
    
    Freitag Abend. Dieselbe Arbeit. Diesmal wollte ich einen Salat, sie nahm Nudeln. "Heute würde ich ein Gläschen mittrinken", sagte sie. Ich fand das schön und sagte es ihr auch. Ich öffnete die Flasche, sie ging zum Schrank, in dem die Gläser standen. Ich drehte mich mit der entkorkten Flasche um, da stand sie mit beiden Gläsern in der Hand und lächelte mich an. Wir standen ganz nah beieinander. Wie ein Geistesblitz durchfuhr es mich, ich riskierte es einfach: Ich beugte mich fix zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Sie schien zu staunen - oder doch nicht. Obwohl ich noch die Flasche in der Hand hielt, stellte sie die Gläser ab. Ich dachte: Vielleicht haut sie mir jetzt eine ...
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