1. Die Engelmacher Teil 01


    Datum: 26.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byQuadwo

    ... begehrenswerten Ausschnitt bot.
    
    "Tu nicht so verdammt höflich Klaus, du kennst das Spiel." entgegnete ihm Ari unwirsch in akzentfreiem Deutsch. Auch wenn man in dieser Region, unter einander größten Teils ungarisch sprach, war Deutsch noch immer die Amtssprache in dem Vielvölkerstaat. Speziell beim Militär legte die, von den Habsburgern abstammende Führungsriege, auf eine einheitliche Verständigung.
    
    "Du kannst es wohl kaum erwarten, meinen Schwanz zu lutschen?" zischte Grafenecker verschwörerisch, seine falsche Höflichkeit umgehend abgelegt.
    
    Aranka verdrehte die Augen und biss sich auf die Unterlippe, um sich einen gehässigen Kommentar zu verkneifen.
    
    Die Mundwinkel des Oberaufsehers schnellten augenblicklich nach oben. "Fein, fein. Keine Antwort, ist ja auch eine Antwort. Nicht wahr?" deutete er das Schweigen der jungen Frau als ein einschlägiges 'Ja' und reichte ihr Bleistift und ein Blatt Papier. Aranka brauchte keine Erklärung, sie wusste bestens Bescheid was sie zu notieren hatte. Sogleich griff er auch schon zum Telefonhörer und betätigte mehrmals die Wählscheibe. Beim zweiten Läuten, wurde am anderen Ende abgenommen.
    
    -
    
    "Ich brauche Sie unverzüglich beim Empfang."
    
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    "Das ist mir egal."
    
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    "Keine Ahnung wie lange. Habe ich mich in irgendeiner Weise unklar ausgedrückt, oder brauchen Sie einen Grundkurs zur Einhaltung der Befehlskette, Gefreiter Nagy?"
    
    -
    
    "Na also. Bevor Sie sich auf den Weg machen, habe ich noch eine weitere Kleinigkeit. ...
    ... Einen kurzen Moment... "
    
    Wie selbstverständlich fingerte sich der Nachtwächter den Zettel, den er zuvor der jungen Frau zugeschoben hatte.
    
    "Veranlassen Sie, dass Gefangener RF-314 umgehend in Verhörraum 5 gebracht wird."
    
    -
    
    "Auf Wiederhören."
    
    Kopfschüttelnd legte der rundliche Wachmann den Hörer auf die Gabel und machte Anstalten sich zu erheben. "Unglaublich was sich diese jungen Hitzköpfe einbilden." ließ er es sich nicht nehmen, das Benehmen des Rekruten noch einmal zu analysieren. Höchst offiziell glättete er mit den Händen noch einmal seinen aschgrauen Waffenrock, samt dazugehöriger gerader Leinenhose, polierte kurz die, unter dem Kragen prangernden Abzeichen, richtete den dreimal um die Taille geschlungenen, goldgelben Strick mit Kordel, der als Gürtel fungierte und schlang seine graue Dienstkappe, die er am Schreibtisch abgelegt hatte, unter den Arm. "Wenn Sie mir bitte folgen würden, Fräulein Szabo." grinste er spitzbübisch. Ari konnte da lediglich verständnislos den Kopf schütteln, folgte dann allerdings der Aufforderung des erfahrenen Wachmanns.
    
    Nach einem kurzen Fußmarsch der die Beiden, an mehreren grimmig drein blickenden Wachmännern vorbei führte, endete die kurze Führung durch das Lager bei den sanitären Einrichtungen. So eine große Nummer, wie Klaus es gerne sein würde, war er dann wohl doch nicht. Vorfreudig grinsend drängte der Altgediente, die hübsche, junge Frau an sich vorbei durch die hölzerne Toilettentür. Erotische, oder gar romantische ...
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