1. Out of Africa - Teil 04


    Datum: 31.03.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byWespe

    ... durch die belebten Straßen am Melrose Arch. Bei einem Schaufensterbummel genossen sie die letzten Sonnenstrahlen. Die warme Lust war erfüllt vom Duft der blühenden Bäume und Blumen, vom Geruch nach frisch gebrühtem Kaffee und den leckeren Köstlichkeiten all der Restaurants, die sich hier wie die Perlen einer Kette aneinander reihten.
    
    Während Tayo noch misstrauisch auf die anderen Passanten schaute und in jeder Sekunde einen Eklat befürchtet, jauchzte Julia voller Freude:
    
    „Ich habe es dir gesagt, Tayo... ich habe es dir immer gesagt! Auch Leute wie wir können frei und glücklich sein! Es ist schön hier, so einfach! Ach, wenn wir für hier bleiben könnten!"
    
    Voller Lebensfreude fiel sie Tayo erneut um den Hals und küsste ihn auf offener Straße. Niemand störte sich an dem auffälligen Pärchen.
    
    Später jedoch, als die beiden in einem der Straßencafés Platz genommen hatten und ihr Essen bestellen wollten, wurde Tayos Befürchtung wahr. Die Kellnerin, eine temperamentvolle, junge Südafrikanerin, schaute ihn mit großen Augen an und fragte ihn im Dialekt der Zulu:
    
    "Sind wir schwarzen Frauen dir nicht gut genug? Oder fickst du sie für Geld? Hast du eine Sugarmama nötig?"
    
    Tayo war peinlich berührt. Für Sekunden blieb er eine Antwort schuldig.
    
    Dann zischte er: „Schweig, Weib! Wie kannst du so reden! Wir sind ein Paar und fertig!"
    
    Julia hatte kein Wort dieses Dialoges verstanden. Zulu war noch immer die Sprache der Schwarzen, mit welcher sich alle verständigten, ...
    ... egal, was welchem Land des südlichen Afrika sie kamen.
    
    Verständnislos schaute Julia auf das spöttisch blickende schwarze Mädchen: „Was ist los? Stimmt etwas nicht?"
    
    Die Bedienung antwortete knapp: „Nein, Ma'am, alles in bester Ordnung!", zwinkerte Tayo provokant zu und verließ den Tisch, um die Bestellung weiter zu leiten.
    
    "Was ist passiert, rede bitte mit mir!", rief Julia erschrocken, als sie in Tayos wütendes Gesicht schaute.
    
    "Wir werden nie in Ruhe gelassen werden, Julia!", stieß Tayo verbissen hervor. „Sie hat mich beleidigt, weil ich hier mit einer weißen Frau sitze. Ich kann nicht verstehen, wieso die Frauen in dieser Stadt so respektlos sind! Zu Hause hätte ich sie für ihre Worte mit dem Gürtel verprügelt!"
    
    Julia versuchte, Tayo zu beschwichtigen: „Sie sind anders hier als in Leeudoringstad, weil sie auch frei sind. Versteh das bitte. In Johannesburg leben viele junge Leute der neuen Generation nach anderen Regeln. Sie kennen die Apartheid nur noch aus Geschichten ihrer Eltern und Großeltern und sind ohne die Gesetze und Regeln eines Stammes aufgewachsen. Die gehen nicht vor mir auf die Knie, weil ich weiß bin und nicht vor dir, weil du ein Mann bist. Ich habe es lange nicht verstanden, aber mittlerweile finde ich das gut und richtig."
    
    "Und deswegen dürfen sie mich beleidigen? Als Mann und als Schwarzen?", fragte Tayo wütend zurück.
    
    "Natürlich nicht!", antwortete Julia. „Lass sie reden. Wir müssen uns alle daran gewöhnen, dass Freiheit nicht immer ...
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