Im Namen des Vaters
Datum: 01.04.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byKrystanX
Anno 1511
Andrea kniete vor dem Altar der kleinen Klosterkapelle. Die Nonne hatte ihre Hände gefaltet und stützte ihre Ellbogen auf einem hölzernen Podest ab, welches für gewöhnlich von älteren Schwestern beim Stundengebet genutzt wurde. Die junge Ordensschwester hielt in ihrer Hand eine weiße Kerze. Ihr Licht erleuchtete ihr zartes Antlitz und fiel auf den Schleier, den sie zu ihrem schwarzen Habit trug.
Die Kerze war weiß wie ihr Schleier. Weiß, wie die Unschuld. Der Gedanke daran, ließt Andrea frösteln. Sie dachte an den Priester, der sich in seinem Ornat hinter sie gekniet hatte. Der Kirchenmann war oft im Kloster zur Heiligen Pforte. Sein heimlicher Ruf unter den Schwestern war nicht der beste und Andrea verstand nun warum. Die junge Nonne wagte sich nicht zur bewegen, als der Pfarrer Julius Benediktus seine Hand langsam unter das schwarze Habit der Klosterschwester wandern ließ. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte die junge Frau die Hand eines Mannes auf ihrer nackten Haut. Ein fröstelnder Schauer überkam sie. Unsicher kaute sie auf ihren schmalen Lippen.
Julius lächelte zufrieden, als er die nackte Haut des Mädchens ertastete. Noch nie hatte er Andrea alleine angetroffen, auch wenn er schon oft nach der hübschen Nonne Ausschau gehalten hatte. Julius genoss sein Amt. Er war der zuständige Priester des Klosters und besuchte es mehrmals in der Woche. Zum ersten Mal war ihm die keusche Schönheit aufgefallen, als sie ihr zweites Ordensgelübde abgelegt hatte. ...
... Eine Kaufmannstochter, eine Braut Christi, die sich aus freien Stücken dem Klosterleben angeschlossen hatte - und, wie die Äbtissin ihm versichert hatte, eine keusche Jungfrau.
Er selbst hielt nicht viel von Keuschheit. Julius Benediktus kam aus einer kleinen Adelsfamilie. Seine Familie hatte nicht das Geld, ihm einen höheren Posten zu kaufen, doch auch als einfacher Pfarrer ging es ihm nicht schlecht. Sein Wohlstandsbauch zeugte davon, dass er anders als viele Menschen seiner Zeit keinen Hunger litt. Auch mit der oft gelobten Enthaltsamkeit gab es keine Probleme. Das Kloster zur Heiligen Pforte besaß viele willige Weiber und manche von ihnen waren extrem hübsch.
Andrea war da anders. Ihr zartes Antlitz machte sie in seinen Augen zu einer wahrhaften Schönheit. Noch nie hatte sie ihre Beine für einen Mann geöffnet. Der Priester erbebte vor Erregung, als seine Finger über die zarte junge Haut ihrer festen Schenkel. Seit Tagen schon stellte er ihr nach. Heute Nacht war es soweit. Die Äbtissin würde ihm nicht aufhalten. Im Gegenteil, sie war es, die Andrea zum Gebetsdienst in die kleine Kapelle geschickt hatte, während die anderen Schwestern sich bereits zur Nacht zurückgezogen hatten. Oberin des Klosters hatte ihm mit einem Lächeln das Tor zum Kloster Heilige Pforte geöffnet. Ihr schien der Gedanke zu gefallen, dass er sich jene hübsche aber unbedeutende junge Schwester vornahm. War es Missgunst, war es Lust? Er wusste es nicht. Für ihn gab es wichtigeres.
Was war das für ...