1. Messeeinsatz


    Datum: 05.04.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... der beiden Bikinis.
    
    Mittlerweile hatten sich schon einzelne Gruppen um den Stand versammelt. Das Geschäft an der Bar lief langsam an und ich konnte nur noch so nebenbei beobachten wie Peter erst eine Art Grundierung gleichmäßig am ganzen Körper aufbrachte und dann damit begann, erste Konturen auf Sabines Körper zu sprühen. An Hals und Oberkörper zeichneten sich langsam ein Raubtiermuster ab. Der Andrang am Stand wurde immer größer, je länger die Aktion dauerte. Nun war auch meine Bar dicht umlagert und ich konnte kaum noch was sehen. Ich hatte viel zu tun, es machte mir Spaß, einige Bekannte waren gekommen und die Zeit verging wie im Flug. Vom Malfortschritt bekam ich kaum etwas mit. Kurz vor Mittag war Peter fertig. Sabine stand als furchterregender Tiger auf dem Podest. Ihr Höschen und ihr BH waren nur noch zu erahnen. Das „Kunstwerk“ sah verblüffend echt aus. Als Peter die Pistole endgültig zur Seite legte, klatschten die Leute. Peter war zufrieden und Sabine war ziemlich fertig. Knapp zwei Stunden stillstehen ist doch ziemlich anstrengend. Ihr Rücken schmerzte. Sie schlüpfte nur noch schnell in ihren alten Jogginganzug und verschwand schnell nach Hause um zu Duschen und sich für dem zweiten Auftritt vorzubereiten.
    
    Das Bodypainting war ein voller Erfolg. An meiner Theke wurde von kaum etwas anderem gesprochen. Nur die Herren bedauerten unisono, das Sabine nicht „oben ohne“ oder mit noch weniger auf der Bühne stand. Auf alle Fälle würde auch die zweite Show gut ...
    ... besucht sein.
    
    Kurz vor 13,00 kam Peter an den Stand zurück und trank einen Espresso.
    
    „Sabine sah einfach toll aus. Bodypainting hat mich immer schon fasziniert.“
    
    „Hast Du's schon mal selbst probiert, es ist gar nicht so schwer.“
    
    „Ich - nein, ich hab absolut keine künstlerische Ader.“
    
    In diesem Moment klingelte Peters Handy. Es war zu laut an der Theke und er verschwand kurz in der Abstellkammer. Nach wenigen Minuten kam er wieder heraus und fing mit Frau Brunner ein ernstes Gespräch an. Ich sah nur, wie diese entsetzt den Kopf schüttelte. Dann redete Peter erneut auf sie ein, wobei er kurz auf mich deutete. Frau Brunner nickte hoffnungsvoll und die beiden kamen zu mir herüber.
    
    „Petra, wir haben ein großes Problem. Sabine hat es im Kreuz, Hexenschuss, und kann heute Nachmittag nicht mehr Modell stehen. Auf die schnelle ist kein Ersatz zu bekommen und die Leute warten alle schon gespannt auf das Event. Peter hat mir erzählt wie toll Du Bodypainting findest. Ich leg noch hundert Euro drauf wenn Du einspringst. Helga kann ja für eine Stunde die Bar übernehmen.“
    
    Frau Brunner zückte ihren Geldbeutel.
    
    „Ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich glaube nicht, dass ich das kann, fast nackt vor all den Leuten.“
    
    „Es ist nicht schwer, Du musst nur stillhalten. Am Strand trägst Du doch sicher auch einen Bikini.“
    
    „Da trage ich immer einen Badeanzug.“
    
    „Komm, sei kein Frosch. Ich finde was, das schnell geht. Ich brauch nicht länger als höchstens eine Stunde, die ...
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