Messeeinsatz
Datum: 05.04.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... steckst Du locker weg. Die Kunst erfordert halt mal Opfer.“
„OK, ich habe keine Zeit mehr zu diskutieren, ich muss jetzt weg. Hier sind die hundert Euro. Ich verlasse mich auf Dich.“ Frau Brunner steckte mir den Geldschein in meine Jackentasche und war verschwunden. Eine Widerrede war nicht mehr möglich.
Das Geld konnte ich gut gebrauchen und eigentlich war ich doch auch sehr neugierig darauf wie es sich anfühlen würde, am Körper besprüht zu werden. Ich konnte mir nur nicht vorstellen, mich halbnackt vor die Meute zu stellen. Geld- und Neugier waren aber schließlich doch stärker als mein Schamgefühl.
„Also ich mach es. Aber nur wenn Du mir versprichst, dass es schnell geht. Länger als eine Stunde halte ich auf keinen Fall durch.“
Helga hatte uns zugehört. „Länger würde ich auch den Stress an der Bar nicht alleine durchstehen. Aber ich finde, dass ist eine tolle Idee und für den Rest des Nachmittags bereicherst Du dann unseren Stand als lebendes Kunstwerk.“ Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Es gab in der Halle keine Duschmöglichkeit, Sabine war deshalb nach Hause gefahren. Gut, das war jetzt auch nicht weiter schlimm. In der Halle war es warm genug und ich stand sowieso fast nur hinter der Theke.
„Es wird langsam Zeit, dass Du dich umziehst. Die Leute warten schon darauf, dass ich anfange.“
Tatsächlich standen bereits mindestens 100 Menschen bei uns am Stand und drängten sich um die Bühne. Furchtbar nervös und mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ...
... ging ich erst noch auf die Toilette und dann in unsere Kammer und schloss die Tür hinter mir. Draußen war es bereits ziemlich laut. In der Ecke lag der weiße Bikini und am Hacken hing noch der Bademantel von Sabine. Ohne viel Zeit zu verlieren zog ich mein Kostüm aus und streifte meine Strümpfe von den Beinen. Ein schneller Griff in den Schritt und ich konnte den Body über den Kopf ziehen. Nun stand ich da, klein und mollig und splitternackt. Zum Glück war kein Spiegel im Raum, sonst hätte ich es mir vielleicht doch noch anders überlegt. Ich griff mir das Höschen. Knapp über den Knien war Schluss. Es war viel zu klein. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Sabine war ein Größe 34 /36 Modell, wenig Busen und wenig Hintern. Alles ziehen half nichts. Das Oberteil brauchte ich erst gar nicht zu probieren. Warum hatte ich heute nur meinen Body angezogen und nicht einfach Slip und BH wie sonst auch. Bodypaintig im Body ging nicht, außerdem war das Teil sehr teuer und viel zu schade. Die Sache musste platzen. Ich zog schnell den Bademantel über, um Peter Bescheid zu sagen. Der Mantel war etwas eng, aber es ging.
Unser Messestand war gerammelt voll. Peter hörte mich nicht, es war viel zu laut. Ich musste mir mühsam meinen Weg durch die Menge bahnen. Nur noch die 4 m² der Bühne waren frei. Ich wurde im allgemeinen Gedränge immer wieder gestoßen und eingeklemmt. Das Unvermeidliche geschah: Der Gürtel meines Bademantel lockerte sich ohne dass ich es gleich bemerkt hätte, meine ...