Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier
Datum: 07.04.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... bedeutete eine wirkliche Anstrengung, eine vernünftige Antwort zu formulieren.
"Es ist schwer zu sagen!", begann ich. "Viel Zeit ist vergangen und man sieht heute alles etwas anders als damals. Man entwickelt sich und ich habe mich einfach gefragt, was in dir eigentlich für ein Mensch steckt. Du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass wir dich damals nicht beachtet haben. Du warst zu unscheinbar und hast in deiner Welt gelebt. Wenig bis gar nicht reizvoll für eine junge Frau. Vielleicht wäre mir damals schon etwas an dir aufgefallen, wenn ich mich mit dir unterhalten hätte, aber da wir das nicht getan haben, konnte mir ja nichts auffallen. Am Kaffeetisch war das anders. Irgendwas in mir ist angesprungen und hat sich die Frage gestellt, wer du eigentlich bist. Ganz ehrlich gesagt weiß ich auch nicht warum!"
Wieder schwiegen wir uns eine Weile an. Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet, dass Konrad jetzt aufstehen und sich verabschieden würde. Doch das war nicht so. Im Gegenteil. Es passierte etwas, was ich niemals vermutet hätte.
Konrad sah mich einen Moment an und fing dann schallend an zu lachen. Es war so ansteckend, dass ich mich kaum noch zurückhalten konnte, denn dieses Lachen war so ehrlich, wie es nur sein konnte. Dann hörte er langsam damit auf und sah mich belustigt an.
"Weißt du, was ich lustig finde?", fragte er, wobei ich mir sicher war, dass er keine Antwort von mir darauf erwartete, sondern nur eine kleine Kunstpause einlegte.
"Hier ...
... sitzen zwei sich eigentlich vollkommen unbekannte, fremde, erwachsene Menschen gegenüber, die sich in keiner Weise ähneln. Wir sind uns gegenseitig zu nichts verpflichtet und könnten uns an den Kopf werfen, was wir wollten und trotzdem tun wir das nicht. Warum eigentlich? Was willst du wirklich wissen?"
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, worauf er hinaus wollte, ahnte es aber in meinem Innersten.
Darum probierte ich es einfach aus. Leise, aber mit einem leichten Nachdruck.
"Magst du Schuhe?"
Wenn er schon direkte Fragen wollte, dann sollte er die auch bekommen. Dabei amüsierte ich mich jetzt über seinen Gesichtsausdruck, denn der war wirklich interessant, wenn man es so nennen kann. Er sah mich an und erstarrte sozusagen in der Bewegung.
Dann meinte er nur. "Sieht man mir das so deutlich an?", und peilte mir weiterhin in die Augen.
Ich nickte nur und hob langsam eines meiner Beine. Im Licht der Kerze, die inzwischen auf dem Tisch brannte, blitzten die Stahlabsätze einmal kurz auf, dann begann ich meinen Fuß kreisen zu lassen, als wenn ich sie mir im Laden anschaute.
Konrads Augen fixierten sie und ich meinte, ein Aufleuchten zu erkennen. Ein leises "Mmmmmhhhh", das fast, wie ein Brummen klang, kam aus seinem Brustkorb, ohne dass er seinen Mund öffnete.
"Ein toller Schuh, an einer fantastischen Frau ist etwas, was man selten zu sehen bekommt. Eine Kombination, die Träume in einem weckt!", diese Worte waren wohl eher ausgesprochene Gedanken, als sie wirklich ...