Unser Büro nackt im Fernsehn - Teil 2
Datum: 12.04.2019,
Kategorien:
Film,
Autor: Luftikus
... sensiblen Schwulen, der sich wimmernd in eine Ecke des Vorzimmers zurückzog.
Dem Fräulein Ulrike kamen beim Anblick ihres gedemütigten Idols kleine Tränen, die ihr langsam über die Wangen rollten. Sie stand auf, ihren geliebten Fernsehstar zu trösten. Dass die andren Männer des Fernsehteams sie nun ansahen, blendete sie aus. Sie war ganz auf ihr Idol fixiert. Frau Meyer sprang wütend auf. In ihrem Ärger über diese impertinente Person hatte sie ihre Scham vergessen. „Wer sind Sie eigentlich, dass Sie sich hier so proletenhaft produzieren? Eine gute Kinderstube scheinen Sie ja nicht gehabt zu haben“, herrschte sie die schlecht gekleidete Frau an.
„Ich bin die Produzentin“, antwortete die verlebte Mittvierzigerin emotionslos. Überlegend betrachtete sie sich die vor ihr stehende nackte blonde Sekretärin. „Liebes, Sie passen wunderbar in das Zielgruppenschema unseres neuen Formats Beautyfarm“, noch einmal beschaute sich die Produzentin Frau Meyer mit einem zustimmenden Nicken. „Hausfrau, Mutter, sportlich, modern und jung geblieben, einfach Perfekt. Sie müssen unbedingt beim Casting vorsprechen.“
Frau Meyer schüttelte mit dem Kopf. Trotzig aggressiv bedeckte sie ihre Vorderseite mit den Armen, um sich weiteren zielgruppengerechten Bewertungen zu entziehen. „Ich werde bestimmt nicht zu Ihrem Casting kommen“, antwortete die blonde Sekretärin schneidend, „außerdem verbiete ich Ihnen, irgendwelche Aufnahmen von mir zu machen. Schließlich habe ich das Recht am eigenen ...
... Bild.“
Mit einem verwunderten Gesicht holte die Produzentin einen Computerausdruck aus der Aktentasche. „Aber Kleines, wir haben einen Vertrag miteinander, in dem Sie der Veröffentlichung bereits zugestimmt haben“, konterte sie, und hielt der Sekretärin das Papier vor die Nase. „Ich habe nichts unterschrieben!“, schrie Frau Meyer entsetzt. „Der über eMail abgeschlossene Vertrag trägt Ihre elektronische Signatur. Ihre Chefin hat uns die Echtheit auf Nachfrage noch einmal bestätigt.“ Sprachlos setzte sich Frau Meyer wieder an ihren Schreibtisch.
„Aber Verehrteste, das ist doch kein Grund, sich hier als Trauerklos zu gebärden. Ihre Tagesgage beträgt immerhin 200 Euro. Bei der Landliebelei sind es nur 25.“ Die Produzentin stockte kurz, tat so, als ob ihr noch etwas Wichtiges eingefallen sei. „Ach ja, Ihre Chefin hatte uns mitgeteilt, dass Sie Ihre Tagesgagen für einen guten Zweck spenden wollen. Das ist sehr nobel“, honorierte sie ironisch.
„Meine elektronische Signatur haben Sie bestimmt nicht. Die habe ich heute Morgen erst aktualisiert“, protestierte die Systemadministratorin Nicola von ihrem Schreibtisch aus. „Ach Süße, Sie sind ein Prachtexemplar“, mit dem ihr eigenen Zielgruppenkennerblick beäugte die Produzentin Nicola, „Sie müssen gleich unbedingt sagen, dass Sie ein Star Trek Fan sind. Die pickelgesichtigen Bengel vor den Bildschirmen werden dahin fließen“, schwärmte sie, und begann schon, den weiblichen Nerd für sämtliche QTL Fernsehformate einzuplanen.
„Ich bin ...