Der Flaschengeist Teil 08
Datum: 14.04.2019,
Kategorien:
Transen
Autor: bydrachenwind
... für die Bürokratie offiziell erklären wollen. So, das war es erst einmal für heute, wir sehen uns Freitag noch einmal."
"Dann bis Freitag, mach's gut, Peter."
"Du auch, Gudrun. Auf Wiedersehen!"
"Tschüß!"
Froh gelaunt schlendern beide Frauen nach Hause. Einige Shoppinganfälle zwischendurch unterbrechen ihren Heimweg. Als Jeanies Mutter so nebenbei auf ihre Uhr blickt, wird sie auf einmal wieder sehr hektisch.
"Jeanie, hör auf rumzuwühlen wir müssen los."
"Warum? Wohin denn?"
"Wir haben um 13:00 Uhr einen Termin bei deinem Schuldirektor."
"Bei der Knalltüte? Na, dann Mahlzeit."
"Jeanie, rede nicht so über Erwachsene."
"Aber Mam, der ist doch so."
"Egal, hin müssen wir auf alle Fälle!"
"Wenn es sein muss, aber ich habe dich gewarnt."
"Beeile dich bitte, am Taxistand steht gerade ein Taxi, damit können wir noch pünktlich sein."
"Aber Mama, warum nehmen wir nicht deinen Wagen? Für eine Dame gehört es sich doch immer mindestens eine viertel Stunde später zu kommen."
"Ich habe vergessen zu tanken. Der Sprit reicht gerade mal noch bis zur Tankstelle. Es ist aber mal wieder typisch, die falschen Dinge kannst du sofort."
"Ich lerne eben schnell, Mam. Kann ich nicht einfach...."
"Nein Jeanie!"
"Wie du meinst!"
"Komm, steig ein."
"Na meine Damen, wo soll es den Hingehen?"
"Zum Gymnasium in der Steinstraße."
"Mama, pass auf, was du nachher sagst, der olle Knacker ist ein reinblütiger Pedant und Bürokrat."
"Jeanie, ...
... benimm dich!"
"Jetzt geht das schon wieder los. Die Gouvernante lässt grüßen. Muss das immer sein?"
"Du siehst es selber! Bei dir ist es noch immer nötig."
"Typisch Eltern", brabbelt Jeanie leise vor sich hin und zaubert damit erneut ein Lächeln auf das Gesicht ihrer Mutter.
Kaum sind sie angekommen, gehen beide zum Sekretariat um sich anzumelden. Durch die Taxifahrt sind sie doch fünf Minuten eher da, was von der Sekretärin, durch ihre Brille schielend, bemängelt wird.
"Sie sind zu früh, ihr Termin ist erst um 13:00 Uhr, sie stören jetzt, warten sie gefälligst draußen!"
"Das können sie auch höflicher sagen!"
"Unverschämtheit, das hier ist mein Sekretariat und ich bestimme hier."
"Mam, lass die olle Spinatwachtel mit ihrem Gesichtsmofa in Ruhe, komm einfach mit." Jeanie nimmt die Hand ihrer Mutter und zieht sie in Richtung der Bürotür vom Direktor. Die Sekretärin selber sitzt mit herunter geklappter Kinnlade an ihrem Schreibtisch und langsam errötetet sich ihr Gesicht vor Wut. Sie schnappt dann vor Wut, wie ein Karpfen nach Wasser, mit ihren Mund nach Luft. Ihr hat es vorerst die Sprache verschlagen, kommt selten vor.
Jeanie klopft kurz an die Tür und betritt gemeinsam mit ihrer Mutter das Büro. Der Direktor sitzt mit halb offenen Hosenbund, einer Tasse Kaffee schlürfend und eine Stulle kauend am Schreibtisch. Seine zweite Hand steckt in der offenen Hose. Jeanies Mutter überfällt ihn sofort nach dem Begrüßen und fängt gleich an, das Problem mit Jeanie zu ...