Heißer Herbst 03
Datum: 16.04.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byhelios53
... Jungfernprobe haben wollen", murrte Sabine, die jetzt sehr züchtig mit Jeans bekleidet war, die aber ihre langen Sportlerbeine so schön modellierten, dass männliche Phantasie dadurch durchaus angeregt werden konnte. Auch Manu hatte sich in Jeans geworfen, während Susi in Trainingshosen und Sportshirt erschienen war.
„Erstaunlich!", bemerkte sie. „Ihr habt sogar beide einen Helm dabei.
„Nicht nur du hast ein Hirn, das geschützt werden soll!", schnappte Sabine, schwang sich in den Sattel und brauste davon.
„Was hat sie denn?", wunderte sich Susi und stieg gemächlich auf ihr Rad.
„Ach, sie ist wohl noch ein wenig aufgeregt, weil ihre Mam sie mit blankem Fötzchen erwischt hat. Anscheinend spielt sie daheim noch die züchtige Jungfrau. Dabei kann man mit Frau Wiechert doch reden, oder? Die ist ja nicht gar so alt und macht auch keinen besonderes spießigen Eindruck."
„Du weißt ja gar nicht, wie recht du hast. Sabine aber wohl auch nicht. Die beruhigt sich gleich wieder. Jetzt dampft sie dahin wie ein Expresszug und sobald sie sich ausgepowert hat, ist sie wieder zahm wie ein Kätzchen."
„Ha, ha!. Kätzchen sind eigentlich immer wild, nie zahm! Die tun nur so, weil sie dann verwöhnt werden!" Manu hatte so ihre Erfahrungen mit Katzen aller Altersstufen gemacht und mit spitzen Krallen auch. Gemütlich verfolgten sie die rasende Sabine und rechneten damit, dass diese entweder umdrehen oder auf die Freundinnen warten würde. Ganz allein hielt sie es sicher nicht lange ...
... aus.
Tatsächlich trafen sie aber erst wieder auf Sabine, als ihr schmaler Feldweg auf die Kreisstraße nach Lüneburg traf. Dort, auf der anderen Straßenseite, gab es einen kleinen Auflauf. Ein Streifenwagen stand dort und zwei Polizisten versuchten eine Amtshandlung, die anscheinend von Zuschauern immer wieder durch Zwischenrufe gestört wurde. Als Susi und Manu neugierig näher kamen, sahen sie den
Stein des Anstoßes
, eine komplett nackte Frau, etwa Anfang zwanzig, groß, schlank, mit wallenden dunklen Haaren, die vollkommen entspannt vor den Polizisten stand, in der Hand einen langen, kräftigen Stock, auf den sie sich lässig stützte. So ganz ernst schien sie die Staatsmacht nicht zu nehmen, denn ihr Augenmerk konzentrierte sich auf die Umgebung, in der einige Schafe grasten und ein zottiger Hund ungeduldig hin- und hertrottete.
„Und was machen Sie da nackt in der Heide, Frau -- äh -- hrm ...?", fragte der ältere der beiden Polizisten gerade und schob seine Mütze zurück, als hindere ihn diese, die ganze nackte Pracht gebührend in Augenschein zu nehmen.
„Micaela!", half ihm die Nackte gelassen weiter, „aber du darfst Mica zu mir sagen. Was ich da mache? Ich hab' dir doch schon gesagt, dass ich die Schäferin bin. Und was machen Schäfer so im Allgemeinen? Hm? Sie weiden ihre Herde!", dabei wies sie mit ausladender Geste auf die rundum friedlich grasenden Wollknäuel.
„Aber doch nicht nackt!", protestierte der Gesetzeshüter.
„Und warum nicht? Die Schafe sind nackt, ...