Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... entspannte sich und ging zu seiner Beute hin. Normalerweise würde er das Reh an Ort und Stelle häuten und nur die essbaren Fleischstücke mitnehmen. Doch er hatte Leyla schon nicht auf die Jagd mitgenommen, es wäre sicherlich eine kleine Entschuldigung, wenn er diesen Teil bei ihr machte. Der Heimweg würde zwar umso beschwerlicher werden, aber er lag gut im Zeitplan.
Mit zunehmender Wegstrecke, immer mehr unter der Last des Rehs schwitzend, kam ihm der Rückweg deutlich länger vor als angenommen. Mittlerweile achtete er nur noch darauf, nicht über Äste oder Steine zu stolpern, das knacken der Zweige unter seinen Füßen war ihm egal. Schließlich, nach über zwei Stunden des Rückwegs kam das Lager in Sicht.
Eine leichter Windhauch trug den Geruch des Waldes und von einem kleinen Feuer in seine Nase, es würde also recht bald ein anständiges Essen geben. Er hatte genug Kräuter gesammelt um eine ganze Herde Rehe zu verfeinern, er würde also hoffentlich nicht allzu schlecht dastehen. Mit neuem Mut machte er sich daran, die letzten Meter zurückzulegen.
Der sonore Basston einer fremden Männerstimme drang auf einmal in sein Ohr. Fast hätte er das Reh fallengelassen, schaffte es jedoch noch geradeso es abzufangen und langsam zu Boden gleiten zu lassen. Was war passiert, sollten sie heute Morgen doch zu unvorsichtig gewesen sein? Die Angst um Leyla pumpte eine nie gekannte Kraft in seine Adern, der beschwerliche Rückweg war mit einem Mal aus seinen Gedanken gelöscht. Mehr aus ...
... Gewohnheit denn als aus praktischen Überlegungen heraus hatte er seine beiden Säbel in den Gürtel gesteckt, nun hielt er sie so fest umklammert, dass man seine Hände mit Schnee hätte verwechseln können. Wie eine Raubkatze auf der Jagd schlich er sich an seinen Lagerplatz heran, die Sinne bis aufs äußerste geschärft.
Er konnte die gesprochenen Worte nicht verstehen, jedoch klangen sie alles andere als freundlich. Angespannt horchte er nach seiner Begleiterin, ohne etwas zu hören spürte er jedoch, dass sie sich hier befand. Er sah sie nicht, doch er spürte ihre Angst in seinen Gedanken, oder war es seine eigene? Er wusste es nicht, er wusste nur, dass er etwas tun musste, und zwar möglichst schnell. Vorsichtig blickte er durch die Äste eines Busches hindurch auf ihr Lager. In seinem Blickfeld erschienen drei kräftige Rücken von Männern, wahrscheinlich Räuber. Alle hatten ihre Waffen gezogen, zwei waren so wie er mit Säbeln bewaffnet, einer vertraute auf eine mächtige Zweihandaxt. Dieser jemand war ganz offensichtlich der Anführer, denn er war derjenige der redete und den andern beiden Männern bei jeder Bewegung böse Blicke zuwarf. Sie standen in einem angedeuteten Kreis um eine Person herum, die Sicht auf sie war verdeckt, jedoch wusste er, dass es sich um Leyla handelte.
Er hatte versagt. Er hatte sie alleine gelassen, und war einfach alleine zum Jagen aufgebrochen, der festen Überzeugung sie müsse hier in Sicherheit sein. Er hatte nicht nur seine Pflicht als Beschützer außer ...