Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... vorbeilaufen, wenn der Tod kurz bevorstand. Vielleicht lag es daran, dass sein bisheriges Leben schlicht und einfach bedeutungslos gewesen war, aber er sah einfach nur Leyla immer und immer wieder, sah sie wie er sie gefunden hatte, er ihren bewusstlosen Körper hierher getragen und sie versorgt hatte, ihre ersten Gehversuche, ihr Lächeln. Mehr nicht, nur sie stets vor einem rot-schwarzen Hintergrund.
Man hatte ihm jedoch auch noch andere Dinge erzählt: Die Götter würden stets für Gerechtigkeit sorgen, die Menschen beschützen und ihr Leben leiten. Er selbst hatte nie wirklich daran geglaubt, war stets der Meinung gewesen, dass jeder auf sich selbst achten müsste. Er hatte einige heftige Auseinandersetzung zu diesem Thema gehabt, manchmal abends in der Taverne wenn sich die Zunge lockerte. Nun war der Moment gekommen, an dem er seine Reden bereute. Dennoch fing er an, die Götter um Hilfe zu bitten. Mit ihm sollten sie tun können was immer ihnen beliebte, nur ihr sollten sie helfen, sie konnte nichts für seine Fehler. Ihn sollten sie bestrafen, das war Gerechtigkeit.
Doch wie erwartet antworteten die Götter nicht, warum sollten sie auch? Nie hatte er auf sie gehört, es gab keinen Grund, warum sie sich jetzt mit ihm beschäftigen sollten. Man bezahlte immer für seine Vergangenheit.
Ein dunkles Lachen wehte zu ihm herüber. Als er wieder in Richtung der Männer sah, erkannte er die dunkle Stimme des Anführers, die anderen fielen mit ein, wie Hunde, die stets ihrem Herrchen ...
... folgten. Der Anführer drehte sich auf einmal leicht und ging zu dem Feuer, um einen an einem Ende glühenden Stock herauszuholen.
Das verschaffte Noven die Möglichkeit, endlich einen bestätigenden Blick auf Leyla zu werfen. Sie saß in der Hocke auf ihren Fersen nackt auf dem Boden, nur Zentimeter von den Säbeln der Räuber entfernt. Ihre Nacktheit registrierte er jedoch nur am Rand, für ihn zählte nur eins: die schier unmenschliche Methode, Leyla am Boden zu fesseln. Im Boden steckte das Ende eines Pfeils, jedoch nicht mit der Spitze nach unten, sondern so, dass das Ende, an dem normalerweise die Federn befestigt waren im Boden mit einigen Steinen befestigt war, in den Öffnungen für die Pfeile waren längere, zur Seite abstehende Holzstücke befestig, auf denen jeweils ein großer Stein lag, so dass man diesen nicht aus der Position Leylas hochheben konnte.
Leyla war auf diesem Pfeil so aufgespießt worden, dass der Pfeil genau in ihre Spalte hineinreichte. Auch wenn er die Fortführung nicht sehen konnte, er wusste durch ihren schmerzverzerrten Gesichtsausdruck, dass die Männer nicht so nett gewesen waren, die Pfeilspitze zu entfernen. Sollte sie versuchen aufzustehen, würde der Pfeil ihr unendlich wehtun, sollte sie sich versuchen zu entspannen, würde der Pfeil weiter in sie eindringen und ihr für immer die Möglichkeit auf Kinder nehmen, falls sie dadurch nicht so wie so starb. Ihre Hände waren so auf dem Rücken gefesselt, dass sie diese Apparatur nicht berühren konnte, nur ...