1. Geschichten aus einer anderen Welt


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... eine zweite Person würde ihr den Pfeil so entfernen können, dass sie nicht noch weiter verletzt würde. Noven hatte bereits davon gehört, dass viele Menschenjäger ihre Opfer folterten, bevor sie sie töteten, aber so etwas hatte er noch nie gesehen. Es schien beinahe zu unmenschlich, um in den Gedanken eines Wesens seiner Art entstanden zu sein, nur das Ziel sein Opfer zu quälen war wichtig.
    
    Sie blickte ihrem Peiniger angsterfüllt hinterher, dabei streifte ihr Blick den seinen, Sekundenbruchteile blieb sie an der Stelle, an der er saß, hängen. Nun wusste sie dass er hier war, dennoch war ihre Reaktion ablehnend. Sie bewegte ihren Kopf einen Finger breit hin und her, sie wusste genau so gut wie er selbst, dass er sie nicht würde retten können gegen drei Männer. Er sah eine schmerzerfüllte Anstrengung in ihrem Blick, wenn sie ihre unbequeme Sitzposition nur ein paar Millimeter veränderte, würde dies extreme Schmerzen zur Folge haben. Ihre Augen sprachen von Hoffnungslosigkeit, sie war kurz davor einfach aufzugeben und den Schmerz zu beenden.
    
    Ihr Anblick brachte ihm ein Gefühl, als wäre nicht sie, sondern er es, der dort saß, spürte ihren Schmerz an seinem Körper. Wie vor ein paar Tagen, als er Leyla gefunden hatte, spürte er, wie nah er dem Tod war, sollte er es auf einen Kampf ankommen lassen. Jedoch war eines anders: Beim letzten Mal hatte er im nur im Unterbewusstsein gespürt, wie nah er dem Lebensende gekommen war. Nun wusste er es sicher.
    
    Seine Entscheidung trotz ...
    ... seines sicheren Todes anzugreifen war in dem Moment gefallen, als er in Leylas Augen ihren Schmerz gesehen hatte. Sie waren nicht mehr tiefblau und unergründlich gewesen, so wie er sie kannte und liebte. Sie waren grau und trüb, wie die eines bereits mit der Verwesung beginnenden Toten gewesen. In dem Moment hatte er gewusst, dass er nicht mehr würde weiter leben können, wenn er sie hier im Stich ließ, ihr Anblick würde für immer seine Seele überschatten.
    
    Die Energie, die er sonst dazu verwendete sich ein klares Bild von der Situation zu machen und überlegt einen Plan zu entwickeln fügte er einfach der beinahe übermenschlichen Wut hinzu, die in ihm entstand. Unfähig einen weiteren klaren Gedanken zu fassen stürzte er ohne weiter zu überlegen mit einem lauten Schrei der Verzweiflung aus seinem Versteck heraus auf den immer noch am Feuer stehenden Anführer der Gruppe zu. Wenn er jetzt sterben würde, konnte er ihr wenigstens nach dem Tod nahe sein.
    
    Mit einer schnellen Reaktion hielt dieser jedoch einfach seine Axt in seinen Schlag und spaltete damit beinahe ihm seinen Kopf. Die Kraft seine Wut war jedoch schier übermenschlich. Er schaffte es mit einem Säbel seinen folgenden Schlag mit der Axt zu blocken und schlug getrieben durch die Kraft der Verzweiflung beinahe blind in seine Richtung. Er spürte einen Wiederstand, spürte wie Knochen brachen und einen Schmerzschrei. Sein Angreifer fiel scheinbar tot zu Boden, doch das reicht ihm nicht. Wie ein Henker beugte sich Noven zu ...
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