1. Geschichten aus einer anderen Welt


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... wenigstens mithilfe der Hände kriechend vorwärts zu bewegen. Sein Erfolg war dementsprechend nur mäßig, jedoch half es wenigstens zum Teil sich wieder an Bewegung zu gewöhnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, ohne etwas erreicht zu haben als den Erdboden aufzureiben, sank letztendlich wieder in einen unruhigen Schlaf.
    
    Er wachte auf, als ihn etwas am Rücken streifte. Alte Instinkte erwachten in Sekundenschnelle, reflexartig versuchte er nach seinen Säbeln zu greifen, die er immer neben seinem Schlafplatz liegen hatte, doch seine Hände fühlten nichts als kalte Erde. Seine Schmerzen ignorierend drehte er sich in einer einzigen, wenn auch nicht ganz so fließenden Bewegung wie sonst, auf die andere Seite, eine Hand ging in Richtung der Stell, an der sein zweiter Säbel hätte liegen müssen, eine hielt er schützend über sich. Beinahe eine halbe Minute verstrich, bis er realisierte, dass seine Hand auf einem fremden Körper lag. Dieser war im Gegensatz zu seinem warm, eine beschützende Aura ging von ihm aus, als würde die Wärme des Anderen allein ihn wärmen wollen.
    
    Erst jetzt bemerkte er, dass er seine Augen immer noch geschlossen gehalten hatte, langsam lösten sich seine verklebten Wimpern voneinander. Es dauerte einen Moment, bis das Bild vor seinen Augen klar wurde, immer mehr Konturen wurden sichtbar. Er erkannte einen Wald, mit hohen Bäumen, die ihn umgaben. Kleinere Büsche und Sträucher wurden sichtbar, doch seine Aufmerksamkeit galt längst etwas anderem. Vor ihm lag eine ...
    ... wunderschöne Frau, die ihm direkt in die Augen sah. Ihr Blick war beschützend, voll von tief aus dem inneren kommender Zuneigung und wissend zugleich, als würden sie sich schon seit ihrer Geburt kennen, ihr Geist jedoch immer noch vereint.
    
    Er spürte wie ihr Blick ihn durchdrang, sie war die einzige die seine Seele jemals wirklich gesehen hatte. Wie magisch entstehende Wärme durchspülte seinen Körper, die Kälte wurde aus jedem einzelnen Teil seines Körpers vertrieben, ein Gefühl der Geborgenheit machte sich breit. Nur eine Person war dazu in der Lage: Leyla. Worte waren stets zu wenig gewesen, um ihr gerecht zu werden, die zärtlichen Berührungen, ihre sanften Küsse sagten mehr als tausende davon. Doch nichts auf der Welt würde jemals ihren Blick, ihre unendlich erscheinenden Augen ersetzen können.
    
    Auch im Moment lag sie einfach nur da und sah ihn an. Jedes Geräusch hätte die Aura zerstört, die sich wie eine Decke über sie beide zu legen schien. Er hatte so viele Fragen stellen wollen, was passiert war, ob es ihr gut ging. Allein ihr Blick erstickte diese Fragen, sie waren mit einem Mal unwichtig geworden. Nur eines war von Bedeutung: Dass sie endlich wieder beieinander waren. Nur wenige Stunden hatten sie bis jetzt ihre gegenseitige Liebe auskosten können, von da an waren sie getrennt gewesen.
    
    Ein dunkler Schimmer erschien auf seinem Gesicht, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden, doch eine Spur davon blieb zurück. Die Erinnerung an den Herrscher der Schatten hatte ...
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