Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... er behalten. Er hatte Leyla in Gefahr gebracht, hätte sie beinahe dem Tod überlassen. Als er sich entschied, zu kämpfen, war er nicht er selbst gewesen. Die Macht der Dunkelheit hatte ihm geholfen, sonst läge er nun als verwesende Leiche auf dem kalten Waldboden. Wer oder was war er wirklich? Konnte er weiter in der Nähe von Leyla bleiben, ohne zu jeder Zeit einen Angriff fürchten müssen. Er war das eigentliche Ziel gewesen, Leyla war nur der Köder gewesen. Der Plan war ausgesprochen gut geplant und hätte genauso funktioniert, wäre nicht eine bisher unbekannte Seite an ihm zum Vorschein gekommen.
Ein weiterer Gedanke entstand, schaffte es beinahe den Moment zu zerstören: Hatte Leyla etwas gewusst? War sie in den Plan eingeweiht gewesen? Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln verwarf er diesen Gedanken. Er wollte nicht glauben, sie hätte ihm nur etwas vorgespielt. Dann würde sie nicht hier liegen, ihre Liebe war ehrlich, das hatte er mit seiner Seele gespürt. Sie war in diesem Spiel ebenso ein Opfer wie er.
Wie zur Bestätigung begann er mit seinen Händen nach ihr zu tasten, zog sie schließlich zärtlich zu einer Umarmung an sich heran. Die Schmerzen waren beinahe vollständig weg, nur noch ein leichtes ziehen war zu spüren. Ganz langsam kamen sie sich immer näher, immer noch auf dem Boden liegend und ohne ein Wort gesprochen zu haben. Sanft wie eine Wolke spürte er ihre weichen Berührungen auf seinen Schultern, wie sie Zentimeter für Zentimeter über seinen Nacken ...
... wanderten, bis ihre Hände sich schließlich dahinter verschlossen.
Das Gefühl, sie endlich wieder an sich spüren zu können, ihren Duft wieder riechen zu können, seine Hände hinter ihrem Rücken verschließen zu können, sie dabei fest an sich gepresst zu halten, als würde er sie nie wieder loslassen wollen, entlockte ihm ein wohliges Seufzen. Wie von selbst trafen sich ihre Lippen, er konnte sie einatmen, inhalierte mit jedem Atemzug ihre Düfte. Ihre Zungen vereinten sich zu einem nur für sie beide inszenierten Tanz, er schmeckte ihre Zuneigung, spürte mit all seinen Sinnen ihre Liebe.
Die Sonne wanderte am Himmel immer weiter, doch sie schenkten ihr keine Beachtung, nur sie beide waren wichtig. Noven hielt sie die ganze Zeit fest bei sich, ihre Arme blieben hinter seinem Nacken verschränkt. Erst als seine Arme anfingen zu verkrampfen löste er die Umarmung und beendete damit ihren scheinbar ewigen Kuss.
Er wusste nicht, wie lange sie so dagelegen hatten, doch er bereute keine einzige Sekunde. Was auch kommen würde, er würde sie nicht zurücklassen. Egal was es auch sein mochte, er konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Diese Momente ihrer Verbindung waren durch nichts auf der Welt zu übertreffen, die Sehnsucht danach war so stark gewesen, dass er bereit gewesen war sich selbst umzubringen, um den Schmerz des Verlustes nicht ertragen zu müssen. Von hieran würden sie nur über seine Leiche getrennt werden, das schwor er sich.
Dennoch, das was Ascron zu ihm gesagt ...