Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... vor Jahren abgewöhnt, wäre er schon längst tot. Mit einem bestätigenden Schlag fiel sein Angreifer tot zu Boden, ein Zeichen für seine Kumpane nicht mehr so leichtsinnig zu sein.
Sich auf die leisesten Geräusche konzentrierend stand er in der Mitte der Baumgruppe, wo sie sich versteckt hatten, stets bereit blitzartig zu reagieren. Ein kurzer Seitenblick auf die geflüchtete Frau verriet, dass sie noch lebte und wohl kurz davor war, ihr Bewusstsein wiederzuerlangen. Er wünschte sich für sie, dass sie noch ein wenig ohnmächtig liegen bleiben würde, wenigstens, bis entweder er oder seine Gegner erledigt waren. Sollte sie jetzt aufwachen, würde das ihre Überlebenschancen deutlich senken.
Der zweite Angreifer versuchte es nun ebenfalls, mit einem lauten Wutschrei und einem großen Zweihandschwert stürzte er sich auf ihn. Noven lächelte leicht. Er hatte mit dem sicheren Tod gegen einen erfahrenen Kopfgeldjäger gerechnet und bekam nun zwei einfache Räuber. Ein Ausfallschritt ließ seinen Angreifer ins Leere laufen und dort wurde er schließlich mit einem kurzen Säbelstreich niedergestreckt.
Er entspannte sich. Gäbe es noch einen dritten Angreifer, hätte dieser zusammen mit dem anderen angegriffen. So konnte er sich sicher sein, nicht noch mehr fürchten zu müssen. So viel Glück wie eben verhieß zwar selten Gutes, außerdem erklärte es nicht warum die Frau vor solch zwei Tölpeln geflüchtet war, doch er hatte jetzt andere Sorgen. Er steckte seine Waffen wieder ein und machte sich ...
... daran ein geeignetes Nachtlager zu finden, wo er die Verletzte versorgen konnte.
Nach etwa einer halben Stunde, das letzte Licht des Tages drang gerade noch durch die Bäume hatte er endlich eine von Büschen umgebene Baumgruppe gefunden, die seinen Ansprüchen genügte. Normalerweise reichte ihm eine kleine Mulde, doch er hatte heute Abend ja noch jemanden dabei.
Sie war wieder in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken, in den nächsten Stunden würde sie wohl nicht aufwachen. Ihre Blutung hatte zum Glück weitgehend aufgehört, er musste also nicht fürchten, dass der Blutverlust noch schlimmere Folgen haben könnte. Er legte sie auf eine Stelle, die er vorher mit etwas Moos ausgelegt hatte. Den einzigen weiteren Schutz den er ihr noch bieten konnte waren eine dünne Wolldecke, die er selbst eigentlich um diese Jahreszeit als Schutz vor der Kälte verwendete, und ein paar eigene Kleidungsstücke, die er ebenfalls über sie legte. Auf seinen Reisen hatte er sich zum Glück eine medizinische Grundausbildung angeeignet, so trug er immer ein wenig Verbandszeug mit sich. Dieses war ihm auch schon mehr als einmal nützlich gewesen, wenn er sich gegen eine Räubergruppe verteidigen musste.
Ohne lange weiter zu überlegen machte er sich an die Versorgung ihrer Wunden. Warum er dies eigentlich alles tat, war ihm immer noch nicht wirklich bewusst, aber es fühlte sich einfach richtig an. Stück für Stück schnitt er mit einem seiner Säbel ihre Kleidung vom Leib und reinigte die Wunden. Es ließ sich ...