Wenn die Nachtigall erwacht 18
Datum: 21.04.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... Großteil von Meeren bedeckt und wir werden diese Meere bewohnen. Unser Lebensraum hat keine Grenzen und keine Fundamente, die zerstört oder erobert werden können. Wir werden immer in Bewegung bleiben und uns den Gegebenheiten anpassen, denn wir haben ein genetisches Bewusstsein. Wofür die Evolution Jahrmillionen benötigte, das schaffen wir in Tagen!«
Nicht nur ihre Cerebrate schauten sie schweigend an. Auch alle Drohnen, die Zeugen dieser Ansprache geworden waren, standen still und blickten zu ihrer Königin. Mit gedämpfter Stimme sagte sie zu ihren Cerebraten: »Leitet alles Nötige in die Wege. Ich will die Schiffe so schnell wie möglich loswerden. Ich will keine einzige Drohne opfern, um diese Monster aus Stahl zu verteidigen. Früher oder später gehen uns Treibstoffe und Ersatzteile aus, dann müssen wir sie ohnehin aufgeben. Außerdem sind die Dinger wie riesige Zielscheiben.
»Was ist mit mir?«, fragte Sven anklagend und die Königin riss den Kopf erschrocken herum. Hinter ihr stand Sven. Bevor Miriam die Frage stellen konnte, erklärte ihr V'nyx der IV. und V., dass Sven aufgrund des Serums, das er von Ms. Keens bekommen hatte, nun in der Lage war, die Anderswelt alleine zu betreten.
Sven schaute in Miriams Gesicht. Er hatte sich noch nicht an die Weiterentwicklung ihrer königlichen Erscheinung gewöhnt und entdeckte in dem vorteilhaften Licht der Anderswelt weitere Details, die ihn ehrfürchtig schlucken ließen. Die blutroten Lippen, die überlangen Wimpern, die ...
... ihre blauen Augen noch größer erschienen ließen und der Diamantglanz ihrer tiefblauen Lider.
»Du wirst immer schöner und mächtiger, während ich einfach nur ein Mensch bleiben muss«, sagte Sven verzweifelt und die Königin schubste ihn von sich.
*
Der Schubs ließ Sven in der Realität aufwachen. Er lag im Bett, in der Kajüte und neben ihm lag Miriam in Gestalt der Blauen Königin. Sie nahm ihn in die Arme und lächelte.
»Ich habe dich nicht weggeschubst, ich wollte dich nur in die Realität zurückholen.«
»Aber die Realität ist doch das Problem!«, sagte Sven, »ich kann nicht mit dir im Meer leben.«
»Nein, das kannst du nicht«, stimmt ihm Miriam zu und die Gelassenheit in ihrer Stimme macht ihm Angst.
»Du musst keine Angst haben«, sagte Miriam, »durch das Serum, das dir Ms. Keens verabreicht hat, habe ich gar keine andere Wahl, als dich in eine Drohne zu verwandeln. Andernfalls würdest du früher oder später den Verstand verlieren.«
Sven schluckte schwer. Er hatte Miriam mehrmals gebeten, ihn so zu machen, wie sie war und das hatte sie immer vehement abgelehnt.
»Dann verliere ich meinen freien Willen, oder?«
Svens Frage blieb vorerst unbeantwortet, denn die Tür der Kajüte öffnete sich und eine junge Afroamerikanerin in einer schneeweißen Uniform brachte ein Tablett herein. Darauf standen zwei abgedeckte Teller und eine Flasche Whiskey.
»Das ist Tanisha«, sagte Miriam, »sie macht das beste Rührei in der ganzen Flotte.«
Tanisha rollte die Augen, denn ...