1. Wenn die Nachtigall erwacht 18


    Datum: 21.04.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... umschlungen auf dem Bett und fühlten einander. Die Königin trat demütig in den Hintergrund und gönnte dem Mädchen diesen Moment. Obwohl es jede Menge Staatsgeschäfte zu erledigen gab, sollte Miriam und nicht die Königin diesen Triumph für sich alleine genießen dürfen.
    
    Das Dröhnen und Donnern der landenden Jets nahm langsam ab und der Morgen brach an. Lediglich eine Staffel Jets flog Patrouille, um eventuelle Angriffe möglichst früh zu erkennen und bestenfalls zu vereiteln. Miriam und Sven waren die Augen zugefallen, sie gaben sich im Dämmerschlaf gegenseitig Halt. Schließlich lagen sie eng umschlungen auf dem Bett und zogen die Decke über ihre Köpfe, um in dieser kleinen behaglichen Höhle in einen erholsamen Schlaf zu sinken.
    
    *
    
    Die Königin konnte sich ihren Pflichten nicht gänzlich entziehen. Während der Körper des Mädchens schlief, tauchte ihr Geist in die Anderswelt ein. Sie schritt in ihrer vollen Pracht über die Lichtung und sah, dass ihr Dschungel gewachsen war. Die Stelle, an der einst der dunkle Wald aufragte, gab es nicht mehr. Im See, in der Mitte der Lichtung, planschten zahlreiche Drohnen. Manche ertasteten ihre Delfinflossen, wie Kleinkinder, die ihre eigenen Gliedmaße entdeckten. Andere schwammen schon mit beachtlicher Leichtigkeit.
    
    Am Seeufer lag M'ryn der I. und beobachtete das hektische Treiben im See mit der erhabenen Arroganz einer zufriedenen Katze. Neben ihm stand der große Laufvogel und Miriam fragte sich, welcher von beiden das nun ...
    ... war.
    
    ‚Wir verkörpern V'nyx den IV. und den V., denn es gibt keinen Grund in dieser Welt, in zwei Entitäten zu erscheinen', antwortete der Vogel. Die Königin schloss ihre tiefblauen Lider mit den überlangen Wimpern und nickte stumm. Irgendwie machte das die Sache einfacher. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie T'rion den II. aus dem Dickicht des Dschungels kommen und öffnete ihre blutroten Lippen vor Erstaunen.
    
    ‚Eine kleine, aber liebevoll eingerichtete Welt hast du dir erschaffen', sagte der übergroße Tiger. Sein Fell war Samtschwarz, wie das des Panthers. Die für Tiger typischen Streifen waren tiefrot. Er bewegte sich lautlos und elegant auf die Königin zu und senkte seinen Kopf, als er vor ihr stand. Miriam legte ihre Hand auf seine Stirn und sagte: »Willkommen in meiner Welt, ich freue mich, dass du ein Teil davon geworden bist.«
    
    ‚Ich erlebe in der realen Welt gerade meinen ersten Sonnenaufgang. Noch nie spürte ich deren Licht auf meinen Blättern, alleine für diese Erfahrung bin ich dir ewig dankbar. Allerdings sehnen sich meine Wurzeln nach fester Erde, in der sie wurzeln können', fügte er hinzu.
    
    Die Königin stand im Kreis ihrer Cerebraten und sagte: »Ihr alle müsst lernen, im Wasser zu leben. M'ryn der I. und V'nyx der V. können es bereits, die anderen müssen sich anpassen. Meine Drohnen sollen alle die Fähigkeiten erlernen, mit Flossen zu schwimmen und mit Flügeln zu fliegen. Ich werde mit den Menschen nicht um eine Handvoll Erde kämpfen. Dieser Planet ist zum ...
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