Göttinnenspiel
Datum: 05.05.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bybesslamess
... bitten. Er fühlt das Schuldgefühl. Er fühlt das Pochen, das Ziehen.
Er starrt Frau Doktor Schreier an, hockt festgebannt auf seinem Stuhl, weiß nicht wie tun. Seine Schaltkreise brennen gegeneinander zum Kampf an, Schuld und Scham und Gehorsam und Wille, und er zuckt ein wenig mit den Händen. Und er bewegt sich nicht.
"Was hat sie dir angetan?" fragt Frau Doktor Schreier.
Wie magnetisch gezogen, hockt er sich vor ihr auf die Knie, schließt die Augen, lässt sich den Kopf hinführen.
"Brav... Es wird alles gut", seufzt sie. Winston vergräbt seinen Kopf in ihrem Schoß.
Dann, plötzlich, öffnet Winston die Augen. Winston sieht sich, wie er da kniet. Winston hört, wie Frau Doktor Schreier zu stöhnen beginnt. Winston versteht, wen sie gemeint hat. Winston fühlt etwas, das er noch nie einer Göttin gegenüber gefühlt hat: Winston ist angewidert. Ohne irgend etwas zu verstehen, ein Unbeteiligter an der Szene, ein Zuschauer, sieht Winston sich aufspringen, hört Frau Doktor Schreier fluchen... hört sie befehlen, "Mach sofort weiter!" Er wischt sich den Mund ab. Die Göttin zuckt, führt ihre Hand zwischen die Beine, keucht, "oh verdammt, du Schwein, was hat sie getan", und ihr Atem wird schnell, flach, und sie stöhnt auf...
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Winston ist längst aus dem Raum. Er geht den Geheimweg, die Abkürzung. Er hat keine Zeit. Sobald die Sicherheitsgöttinnen hinter ihm her sind, ist es vorbei.
Er stolpert ins Büro. Er nestelt sich an der Krawatte. Er reißt seine Lade auf. Die ...
... erstaunten Blicke von B.S. und René missachtet er. Das Geheimfach... das Geheimfach ist abgerissen. Er wühlt in der Lade.
"Wer von euch...?" fragt er. "B.S., du Schwein, wie kannst du nur? Nur für dein Weiterkommen? Nur für deine Beförderung? Du Schlampe!"
B.S. zuckt mit den Achseln. In den Augenwinkeln sieht Winston René, der sich wegduckt. "Und dir hab ich vertraut!"
"Ich konnte nicht... ich musste doch... es ist Pflicht, bei Verdacht..."
Winston rast auf René zu. Ihm ist alles egal. "Wo ist er? Wo ist der Brief?"
René deutet hilflos hinaus. "Du hast ihn schon...?" René nickt. "Scheiße!"
Winston hat nur noch einen Gedanken. Er muss hier hinaus, schnell. Er rast den Gang hinunter, zwei Sicherheitsgöttinnen kommen ihm entgegen, er biegt ab. Dort hinten der Lastenaufzug, vielleicht ist er schnell genug. Er drückt auf den Knopf, da hört er sie hinter sich in den Gang biegen. Die Treppe! Er reißt an der Tür, stürzt ins Treppenhaus. Einen halben Stock weit, warten sie schon unten am Ausgang? Im nächsten Stock flieht er zurück ins Gebäude. Da ist der Aufzug. Er drückt den Knopf für den Keller. Die Türen wollen sich nicht schließen. Es scheint ihm eine halbe Ewigkeit.
Endlich, endlich ist er unterwegs.
Er lehnt sich atemlos an die Wand des Aufzugs. Hier gibt es keine Sickermusik. Hier ist er ganz allein.
Die Parkgarage liegt im Dunkel. Es ist still - Winston wagt kaum zu atmen. Von den geparkten Elektrocars geht ein meltallischer, heller Duft aus. Sie sind ...