1. Die Hexe Teil 7


    Datum: 07.05.2019, Kategorien: BDSM Autor: hugosancez

    Hannah wurde wach, als sich der Festsaal mit Lärm füllte. Türen fielen lärmend ins Schloss und plappernde Frauenstimmen erfüllten die Luft um sie herum. Sie hatte die ganze Nacht im Stock auf der Seite gelegen. Ihre Glieder waren taub und Hannah wünschte sich nichts sehnlicher als aus dem Folterinstrument zu entkommen und ihre müden, tauben Glieder zu strecken. Doc Mary war unter den Frauen und sie sah zu, dass man tat ihr diesen Gefallen auch tat. Als das Blut wieder frei zirkulieren konnte, überfiel sie ein übler, stechender Schmerz. Hannah schrie kurz auf, weil ihre Glieder sich verkrampften und brauchte einige Augenblicke, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doc Mary, sah die junge Hexe besorgt an, während die anderen Frauen diese Schmerzensschreie einfach ignorierten. Sie konnten beim besten Willen kein Mitleid mit der Hexe aufbringen, die ihr Los frei gewählt hatte. Außerdem waren sie viel zu sehr damit beschäftigt den Saal in Ordnung zu bringen. Achtlos ließ man die Rothaarige auf dem Boden liegen. Sie würde ja doch nicht flüchten. Das verschaffte Hannah eine dringend benötigte Ruhepause, um sich zu sammeln.
    
    Zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer selbstgewählten Tortur, hatte Hannah Zeit in Ruhe nachzudenken. War es das was sie gewollt hatte? Hatte sie sich diesmal eine Buße auferlegt, die sie nicht tragen konnte? Hannah war müde und sie zitterte vor Kälte. Sie fühlte wie ihre Kraft sie zu verlassen drohte. Für einen Moment erschien es ihr als wollten ihre ...
    ... Glieder erlahmen. Dabei wusste sie ganz genau, dass das schlimmste, der Höhepunkt sie erst noch erwartete. Sie hatte schließlich ihre gesamte Tortur mit der alten Bürgermeisterin ausgehandelt. Und bei Gott! Sie war wahrlich nicht zimperlich mit sich gewesen. Sie hatte leiden wollen, Buße tun, für all die Leben, die sie zerstört hatte und Buße tat sie nun! Die alte Bürgermeisterin war von Hannahs Radikalität schockiert gewesen und hatte die Hexe herunterhandeln müssen! Jetzt schlich sich zum ersten Mal Bedauern darüber ein, dass sie so stur geblieben war. Zweifel beschlichen die junge Frau. Sie wusste nicht, ob sie durchhalten konnte. Aber war das nicht die echte Buße, die echte Strafe, über die Grenzen zu gehen, dorthin wo es wirklich weh tat. War nicht die wahre Strafe zwangsweise in Regionen ein zu tauchen, die sie freiwillig nicht betreten hätte?
    
    Ein vorsichtiger Griff an ihre Schulter, holte sie zurück in das Hier und Jetzt. Unwillkürlich wandte sie sich in die Richtung aus der sie die Hand vermutete und sah abermals in das besorgte Gesicht der Dorfärztin. „Komm! Es geht weiter!“, meinte sie. Hannah glaubte Mitleid in der Stimme der Ärztin auszumachen. Vermutlich konnte man als Ärztin nicht anders, als Mitleid mit geschundenen Kreaturen empfinden, schoss es Hannah durch den Kopf. Sie straffte ihre Haltung. Das Mitleid der Ärztin war ihr peinlich. Sie hatte sich freiwillig in dieses Dorf begeben, um genau diese Schinderei zu ertragen. Dafür stand ihr einfach kein Mitleid ...
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