1. Sanfte Dominanz


    Datum: 14.04.2018, Kategorien: BDSM Autor: byNaSchmi

    ... schenkten.
    
    „Soll ich dir ein schönes Fußbad machen?"
    
    „Ach, es würde mir schon reichen, wenn du mich ein wenig massieren würdest."
    
    Ein neuer Wunsch war das und Max hatte nicht das im Kopf, was Jule vorhatte. Vielmehr dachte er an Paare jenseits den zwanzigsten Hochzeitstags. Die würden sich wahrscheinlich gegenseitig die Füße massieren. Jule hingegen hatte, wie gesagt, etwas anderes im Sinne.
    
    „Na gut. Dann rutsch mal was, und ich setze mich neben dich!"
    
    „Mach dir keine Umstände. Bleib einfach da auf dem Boden. Du sitzt schon so gut vor meinen Füßen."
    
    „Okay...".
    
    Er krabbelte also vor Jule, die die Beine übergeschlagen hatte und ihm ihren rechten Fuß präsentierte.
    
    Vorsichtig zog er den Schuh von ihrem Fuß. Er hätte nicht sagen können, ob der wirklich neu war. Jules Klamotten waren, das musste er zugeben, nicht etwas, auf das er besonders achtete. Dann zog er ihren Strumpf aus, und das Gleiche machte er mit dem anderen.
    
    Achtlos schob er sie hinter sich.
    
    „Könntest du die Schuhe vielleicht gerade zusammenstellen? Du weißt, ich habe diesen Ordnungsfimmel."
    
    Max hatte den das ein oder andere Mal tatsächlich wahrgenommen, also meinte er nur: „Selbstverständlich" und stellte die Schuhe ordentlich nebeneinander und steckte die beiden Socken, unschlüssig, was er mit denen machen sollte, in die Schuhe.
    
    „Du bist lieb! So sieht es viel schöner aus, findest du nicht?"
    
    Er nickte und nahm ihren rechten Fuß vorsichtig in die Hand. Vorsichtig, weil er ...
    ... nicht so richtig wusste, was er damit anfangen sollte. Er hatte noch nie die Füße von jemandem massiert, und weil Jule über Schmerzen geklagt hatte, wollte er ihr auch nicht wehtun.
    
    Ein strenger Geruch stieg ihm kurz in die Nase, aber das war ja nur natürlich nach einem langen Tag.
    
    Und so begann er langsam über ihren Fuß zu streichen, ein wenig ungelenk, aber durchaus ernsthaft, und Jule war im siebten Himmel über das, was gerade passierte und gleichzeitig fasziniert, dass er noch nicht verstanden hatte, wo die Reise hingehen sollte. Dabei war es doch so offensichtlich!
    
    Es war eine ungewohnte Perspektive, auf ihn hinab zu schauen, und der Blickwinkel gefiel ihr.
    
    Es gefiel ihr auch, dass nur sie diesen Gedanken hatte, dass sie Max voraus war, denn der hatte noch nicht verstanden, was hier gerade passierte, und dass die Stille Jules nicht daher rührte, dass sie seine Massage genoss, sondern die neue Hierarchie, die sich hier zart andeutete. Es hatte sich noch nicht zu ihm herumgesprochen, dass eine neue Königin ihre Herrschaft angetreten hatte.
    
    Wenn Max auch noch nicht auf der richtigen Fährte war, so kann man ihm zumindest nicht vorwerfen, dass er nicht bei der Sache war. Er hatte sich ein Herz genommen und seine Finger waren nun mutiger, drückten beherzter zu und das in einer Mischung aus Streicheleinheiten und dem, was er glaubte, das zu einer Massage gehörte, und nun fand er selbst Gefallen daran und verstand auch, dass er vielleicht bei ihren Füßen anfangen ...
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