1. Der Sommer meines Lebens - Teil 1


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: Schlampen, Autor: Frohsefrohse

    ... Wände zu starren?" Ich fragte ihn, ob er Ideen habe. "Keine Ahnung. Ich war noch nie in dieser Stadt. Wenn ich an deiner Stelle wäre, wüsste ich aber sehr genau, was ich tun würde." "Was denn?", fragte ich ihn. "Ich weiß nicht, ob du das wirklich wissen möchtest", entgegnete Jack geheimnisvoll und genoss es sichtlich, mich auf die Folter zu spannen. Natürlich wollte ich es wissen. "Du hast doch ein Smartphone, oder? Und ich gehe mal schwer davon aus, dass du in einem Zimmer unterkommen wirst, in dem zwei Menschen ungestört eine schöne Zeit verbringen können. Ich denke, dass das völlig ausreicht. Als attraktive, ungebundene Frau in einer anderen Stadt zu sein, stelle ich mir äußerst reizvoll vor." Artig bedankte ich mich für das Kompliment meines Bruders, ohne seinen Rat weiter zu kommentieren. Seine Worte arbeiteten den ganzen Abend in mir weiter. Bei dem Gedanken, jeden Tag mit einem anderen Mann zu schlafen, spürte ich innere Widerstände. Doch anders als sonst fragte ich mich, was eigentlich so schlimm daran wäre, sich ein wenig auszuprobieren. Ich fand keine befriedigende Antwort, nur jede Menge Ängste, die es mir bisher schwer gemacht hatten, mir über solche Fragen ehrliche Gedanken zu machen. Das war ein erster erstaunlicher Befund, der mich um den Schlaf brachte. Es folgte ein sehr nachdenkliche, zugleich aber auch sehr schöne Nacht, denn ich entwickelte einige Pläne oder besser gesagt: einige Phantasien, denen ich in jenen drei Wochen Leben einhauchen wollte. Ich ...
    ... entwickelte sie nicht am Schreibtisch, sitzend vor einem Blatt Papier, sondern nackt auf meinem Bett liegend, während der Vollmond durch das Fenster schien und meinem Körper in einen blauen Glanz hüllte. Selten hatte es mir so viel Vergnügen bereitet, an mir herumzuspielen und mich zu streicheln ... Seit dieser magischen Nacht war mein Horror vor der Einsamkeit einer brennenden Ungeduld gewichen, endlich die Rufe meines Schoßes zu erhören ... Am nächsten Morgen kam ich nur schwer in die Gänge. Es war schon längst taghell, als ich einen Zettel auf meinem Nachttisch bemerkte. Stimmt ja. Im Zustand höchster Erregung hatte ich mir einige meiner Phantasien notiert, um sie nicht zu vergessen. Während ich mit der linken Hand notdürftig etwas auf das Blatt zu schreiben versuchte, erstreichelte ich mit meiner rechten die nötige Inspiration. Das Gekritzel ließ mich schmunzeln. Zum Glück konnte ich noch alles lesen. Ich nahm den Zettel und legte ihn in meinen Studienhefter. Das war kein Zufall, denn auch die Schriftstellerin, über die ich die nächste Zeit forschen würde, hatte es, gelinde gesagt, krachen lassen, sehr zum Unbill ihrer Zeitgenossen.
    
    Endlich war der Tag der Abreise gekommen. Nie werde ich vergessen, mit was für traurigen Augen Rosi meinem Bus hinterhersah, während ich es ganz unsentimental kaum erwarten konnte, endlich meine Matches zu studieren. Ich konnte es kaum fassen, wie viele Kerle Bock darauf hatten, sich mit mir zu treffen. Mein Profil ließ keinen Zweifel daran ...
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