1. Familiensinn


    Datum: 03.06.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byHartMann

    Vorsicht. Für Liebhaber von Blümchensex ist diese Geschichte sicher nichts. Es geht irgendwann ziehmlich rauh zur Sache.
    
    « Arschloch! », so würden Sie mich wohl in Gedanken bezeichnen. Vielleicht hätten Sie ein gewählteres Schimpfwort auf Lager, etwas kultivierter, etwas das auf dn ersten Blick weniger ordinär ist, aber mehr Schaden anrichtet, aber dem Sinne nach käme das Selbe heraus. Vielleicht würden Sie mich als Cro-magnon bezeichnen, einen hohlen Muskelprotz. Als Proleten vielleicht oder auch als primitiven Kerl. Aber letztendlich würde es auf die Arschloch-Schublade hinauslaufen, denn sie wissen nichts, rein gar nichts von mir.
    
    Sie, mein Herr, würden meine 1.98m Grösse sehen, meinen muskelbepackten Körper und riesigen Hände, vielleicht auch von meinem kantigen Kinn und dem finsteren Blick auf einen harten Kerl schliessen. Ihre äonenalten Instinkte würden ihnen sagen, dass sie gegen mich keine Chance haben, ich ein überlegener Konkurrent sei um Nahrung, Frauen und alles sonstige, was eine Rolle spielte in der Steinzeit. Sie würden mich fürchten, sich dafür hassen und sich moralisch daran aufrichten, dass ich intellektuell auf der Stufe der Vorzeit stehengeblieben sein müsse. Sie würden mich als stark aber dämlich einstufen ; und weil sie ob ihres ersten Reflexes der Angst vor mir beschämt sind würden sie mich in die Arschloch-Schublade legen.
    
    Sie, gnä' Frau, würden auch sofort ihr Instinktprogramm abspielen : breite Schultern, harte Muskeln, entschlossener ...
    ... Blick ; guter Beschützer, guter Jäger, gesund und sehr zeugungsfähig. Grosser Körper heisst grosser Schwanz heisst viele Kinder. Also ihrem Gatten weit überlegen und deshalb vorzuziehen. Seiten wechseln erscheint sinnvoll. Und dann würde sie die Zivilisation einholen. Sie wären beschämt von ihrer ersten Reaktion, dem ursprünglichen Weibchentrieb und würden sich in ihre emanzipierte Weiblichkeit flüchten. Sie würden mein freundliches Lächeln umdeuten in ein « ich-weiss-was-Du-denkst »-Grinsen und würden sich sexuell belästigt fühlen. Deshalb würden Sie mich als unverschämt empfinden, als Cro-Magnon mit Machoallüren und mich in die Arschloch-Schublade legen.
    
    Warum ich das weiss? Ich bin unter ihresgleichen aufgewachsen.
    
    Meine Eltern sind wie Sie, mein Bruder, meine Familie, deren Freunde : grossbürgerlich, weltgewandt, gebildet, voll der guten Vorsätze, die aber nicht immer so streng durchgehalten werden. Ich habe als Kind ein Instrument gelernt, Kammermusik gemacht, war Messdiener, und ich könnte Ihnen, gnä'Frau, nicht nur einen perfekten Handkuss geben, sondern wüsste auch in welchen Situationen dies angebracht ist, und warum ihr Fräulein Tochter unter Umständen keinen kriegen sollte.
    
    Aber ja, ich bin der böse Bube der Familie, das schwarze Schaf, der Muskelprotz, der vielleicht nicht dumm ist, aber doch ungebildet, und der obwohl ihm alle Türen offenstanden auf die schiefe Bahn geriet. Wobei, ich geriet nicht dahin, das klingt nach Schicksal und böser Welt.
    
    Ich bin ...
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