In der Lüneburger Heide gibt es nicht nur Heidschnucken.
Datum: 07.06.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Weltensegler
... ein gutes Zeichen. Was man hier in den ersten zwei Tagen träumt wird Wirklichkeit.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, sage ich zu ihnen. Das haben schon viele nicht geglaubt. Die Heide hat etwas ganz besonderes. Warte nur einmal ab, bis es nebelig wird. Wenn man vorher noch nicht an Geister geglaubt hat, danach ist jeder davon überzeugt, dass es sie gibt.
Zum Essen gab es wieder etwas, was ich nicht kannte. Heidschnucken Braten gab es. Wenn das so weitergeht, dass dir das Essen so gut schmeckt, nimmst du bestimmt 10 kg zu, ging es mir durch den Kopf.
Nach dem Mittagessen wollte ich mich noch ein wenig hinlegen, vielleicht etwas lesen oder auch schlafen. Daraus wurde wieder nichts. Immer wieder spukte mir das Mädchen und der ältere Mann durch den Kopf.
Schließlich stand ich wieder auf. Gehe mal ein Stück in die Heide, dann kannst du wenigstens mitreden. Ich zog mich an und marschierte langsam los. Viele der Wege waren ausgeschildert, sodass ich keine Angst haben musste, mich zu verlaufen. Teilweise waren sogar die Kilometer angegeben.
Warum ich nun gerade den längsten Weg genommen habe, weiß ich selbst nicht. Ich bin einfach losgegangen.
Kein anderer war zu sehen. Ganz allein bummelte ich so dahin. Nach einer kleinen Ewigkeit sah ich plötzlich 2 Fahrräder am Weg stehen. Menschen waren jedoch nicht zusehen. Etwas weiter weg standen einige Holunderbüsche. Ob sich dahinter jemand versteckt hat, fragte ich mich? Weil ich ja nicht neugierig ...
... war, sondern immer nur alles genau wissen wollte, ging ich einfach mal nachschauen. Je näher ich kam, desto besser konnte ich jemanden stöhnen hören. Bald konnte ich auch verstehen, was da gerufen wurde. Eine Frau rief immer wieder: Nein, tue das nicht, nein, das halte ich nicht aus.
Verdammt, da musst du helfen. Die arme Frau, was wird der nur angetan? Doch was sehe ich da, als ich um die Ecke sehen konnte? Da liegt ein Paar splitternackt auf einer Decke und ist am vögeln. Was bin ich da froh, dass ich nicht vorher gerufen hatte. So konnte ich mich wieder davonschleichen, ohne dass ich bemerkt wurde. Was ist hier nur los, dachte ich, als ich wieder auf dem richtigen Weg war. Erst träumst du vom ficken und einer Möse. Nun siehst du schon ein Paar, wie sie am rammeln sind. Dreh bloß um und lege dich ins Bett, du willst doch nichts mehr davon hören und sehen. Reicht dir das mit deiner Ex immer noch nicht. Das ging mir immer wieder durch den Kopf.
Zurückgegangen bin ich trotzdem nicht. Ich habe nur versucht den Weg abzukürzen. Das war kein so gute Idee. Hier war nichts mehr ausgeschildert. Es gab auch keinen Anhaltspunkt, wonach ich mich richten könnte. Nur Heide war zu sehen. Das war wohl auch der Grund, dass ich immer weiterging. Der Weg war schon lange zu Ende und ich ging immer noch weiter.
Es war einfach schön, so durch die blühende Heide zu bummeln. Hier kann einem wirklich das Herz aufgehen, sagte ich mir.
Dass ich mich verlaufen hatte, merkte ich erst, als es ...