In der Lüneburger Heide gibt es nicht nur Heidschnucken.
Datum: 07.06.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Weltensegler
... langsam dämmerig wurde. Nun wurde mir doch ganz schön mulmig. Nichts war so sehen. Doch dann meinte ich ein Licht zu sehen. Sofort ging ich darauf zu. Es war gerade, als wenn das Licht immer weiter wegging. Vor lauter Panik fing ich an zu rufen: Helft mir, ich weiß nicht mehr weiter.
Da hörte ich die Stimme aus dem Traum: Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir. Ich werde schon aufpassen, dass du da vorne zu dem Licht kommst.
Alf, du spinnst nun wohl komplett. So etwas gibt es nicht. Nein, selbst in dieser Einsamkeit kann es so etwas nicht geben.
Trotzdem wurde ich sofort ruhiger und ging immer weiter auf das Licht zu. Doch was kommt mir denn da für ein Untier entgegen? So riesiges, Tier mit aufgerissenem Maul hatte ich noch nie gesehen. Am liebsten wäre ich weggelaufen. Bleib da, sagte mir da die Stimme. Du hast es gleich geschafft. Wir beide sehen uns morgen. Vergiss mich nicht!
Nun hörte ich auch schon eine markante, männliche Stimme. Sie rief; Hasso komm zurück. Bringe den Gast hierher, sonst verläuft er sich noch einmal. Im selben Moment fing das Untier an, mich zu umkreisen und so Schritt für Schritt auf das Licht zuzutreiben.
Endlich war ich dem Licht ganz nahe. Da stand dann ein Mann mit einem Langen Stock in der Hand. Gut Hasso, sagte er als erstes, das hast gut gemacht. Zu seinen Füßen lag ein großer Hund. Erst nun sah ich, dass auch mein Untier, ein Hund war.
Nun Fremder, da hast du dich wohl ganz schön verlaufen, sagte der Mann zu ...
... mir? Du hast Glück gehabt, dass ich hier mit meiner Heidschnuckenherde übernachte. Eine halbe Stunde später hättest du auch kein Licht mehr gesehen. Ich bin übrigens der Schäfer Hannes. Siehst du den Karren da drüben, das ist mein Zuhause.
Doch nun komm, trinke erst einmal einen Schluck Wasser. Du musst ja ganz ausgetrocknet sein.
Keiner kann sich vorstellen, wie froh ich da war, diesen Schäfer gefunden zu haben.
Was machen wir nun mit dir, fragte er mich? Entweder gebe ich dir eine Decke und du schläfst unter dem Wagen oder Hasso bringt dich ins Dorf zurück. In welchem Dorf machst du denn Urlaub. Die Einwohner kenne ich alle.
Ich sagte ihm den Namen. Da meinte er: Das ist schon ein ordentliches Stück. Da wirst du morgen ganz schön Muskelkater haben. Dann rief er Hasso zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
So nun führt er dich sicher in das Dorf zurück. Ja, woher weiß er denn in welches Dorf. Das habe ich ihm gerade gesagt. Verlasse dich einfach darauf.
Hasso stand schon bereit. Der Schäfer hatte ihm eine Leine angelegt und meinte: Nimm die Leine und gehe ihm einfach nach. Normalerweise würdest du keine Leine brauche, nur es ist dunkel und du kennst dich nicht aus. Wenn du angekommen bist, nimmst du die Leine und wickelst sie lose um Hassos Hals. Er findet den Weg schon ganz alleine zurück.
Nun mache es gut, wir werden uns noch ein paar mal sehen.
Der Schäfer behielt recht. Der Hund passte sich genau meinem Tempo an. Er zögerte auch nicht ein einziges ...