Treibjagd (4)
Datum: 10.06.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
... wichsen, wenn ihnen nichts Besseres einfällt. Aber die machen angeblich alles mit, hat er gesagt. Tolle Sache!
Ach, was sage ich da? Dich wird das wohl kaum interessieren, Mädel, du hast ja ganz andere Probleme. Auf dich wartet ja der Knast, oder so was, habe ich gehört, weil du mit dem Dr.Zuche zusammen unsere Hubertusfeier stören wolltest und die zwei Treiber verführt und nackig in die Teufelsschlucht gelockt hast, wo sie dann den Jägern ins Schussfeld gelaufen sind. Das ist ganz was Schlimmes, das kann ich dir sagen! Deshalb bleibst du auch nackig hier angebunden, weil das ein Beweisstück ist! Du bist ein Beweisstück.“
Ich resigniere langsam. Kennen die sich etwa untereinander nicht richtig? Vielleicht kommen sie ja aus verschiedenen Gegenden hier zusammen. Sieht schlecht aus, um mich. Die werden den größten Mist aussagen, wenn man ihnen den oft genug einredet.
Aber da ist auch wieder ein kleiner Lichtschein im tiefen Tunnel:
„Doch, doch, das interessiert mich schon. Heißt die Hexentruppe etwa „WIXXEN&WITCHES“?
Meine Hoffnung auf Rettung steigt gewaltig. Wenn das die Ines mit unserer Weibertruppe ist, dann kann mir hier gar nichts mehr passieren! In mir keimt heiße Riesenhoffnung auf.
„Ja, genau so. Irgend so ein englisches Zeugs, was keiner richtig aussprechen kann. Das kann man ja heute überall lesen und hören. Manchmal könnte man wirklich denken, dass die Dritte Front aus Amis und Briten uns wieder mal überrollt. Mein Vater war nämlich beim Angriff ...
... der Amis in der Normandie, und dann auch noch in der Ardennenschlacht dabei. Hat dabei ein Bein verloren. Heute verliert man bei dem Mumpitz eher den Verstand. Fehlte bloß noch, das die uns mit Russisch kommen, wo doch der Schröder jetzt mit dem Putin…. „Wodka Gorbatschow“ steht ja auch unten auf dem Tisch…“
Ich höre ihm nicht mehr zu.
Unten im Saal erhebt sich ein lautstarker Tumult. Lautes Klatschen und „Hallooo!“ -Rufe, Quietschen, Kichern und Lachen.
„Die Weibertruppe“ ist angekommen, kein Zweifel. Ich atme durch und warte auf meine Erlösung.
Aber es kommt leider ganz anders.
Ines kommt neugierig die Treppe hoch, zusammen mit dem Richter, zwei anderen Männern und zwei Mädels aus unserer Truppe. Sie lacht zufrieden und hämisch, beglotzt schadenfroh meinen Zustand und meine Fesseln.
„Na, was haben wir denn da? Die liebe Maike, unsere kleine Spielverderberin. Du hast also zwei Treiber mit deinen Hexenkünsten verführt und ermordet? Kann ich zwar kaum glauben, aber wie man sieht, muss es ja wohl stimmen. Geschieht dir ganz recht!“
„Ines, Mensch, was soll denn das? Du kennst mich doch! Ich ermorde doch keinen, ich kann doch keiner Fliege was…, das weißt du doch! Hole mich hier raus, Mensch, das ist ein ganz gemeines, abgekartetes Spiel. Ich kann euch alles genau erzählen, wie es wirklich war.“
Der Richter kriegt wieder bange Zweifel in den Blick, will Ines wegziehen.
Ines spuckt mich an. Ihre zwei Begleiterinnen, Hannah und Eve, vermeiden es, mich ...