1. Geschehnisse - Teil1


    Datum: 11.06.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: sirarchbald

    ... Ärzten begeben. Das hatte nicht nur den Vorteil, daß man das Kind später als eigenes ausgeben konnte, es möbelte obendrein auch noch das Image von Heike und Berni nach dem Motto: "Was die sich alles leisten können", unheimlich auf.
    
    So, wie man es geplant hatte, wurde es auch durchgeführt. Überrascht war man allerdings doch, daß Britta ein gesundes Zwillingspärchen zur Welt brachte, das die Namen Dagmar und Daniel erhielt, die später nur Daggi und Danni genannt wurden.
    
    Gut, die Behörden konnte man nicht täuschen und das Jugendamt war damit zufrieden, daß die Großeltern bis zu Brittas Volljährigkeit die Pflegschaft für ihre Enkel übernehmen wollten. Für die Nachbarn jedoch, für die Freunde, die Verwandtschaft und so weiter waren Heike und Bernd die Eltern der Zwillinge. Man wunderte sich nur, wenn auch nur kurze Zeit, daß auch Britta in ein Internat gesteckt wurde.
    
    In dem Bestreben Britta und Markus einander nachhaltig zu entfremden, erlaubte man ihnen nicht, die Ferien zu Hause zu verbringen, jedenfalls nicht zusammen. Auch von Dagmar und Daniel hielt man sie fern. Wenn es nicht umgehen ließ, daß eines der Kinder zu Hause war, dann fuhr das andere Großelternpaar mit den Enkeln in Urlaub. Später, als Britta und Markus älter wurden, wurden sie mit ausreichend Geld versorgt, damit sie allein in Urlaub fahren konnten.
    
    Man verschwieg ihnen auch, in welchem Internat sich der jeweils andere befand. Gerade noch, daß man antwortete, es gehe dem anderen gut, wenn Britta ...
    ... nach Markus fragte oder umgedreht.
    
    Markus faßte ein ums andere Mal den Entschluß aus dem Internat auszureißen und sich auf die Suche nach Britta zu machen. Aber wo sollte er suchen? Wo nur? Außerdem war die Aufsicht in dem Internat sehr streng, sodaß sich kaum eine Gelegenheit ergab, auszubüxen.
    
    Mit der Zeit resignierte Markus nicht zuletzt auch deshalb, weil die strikte Trennungspolitik seiner und Brittas Eltern den Erfolg zeitigte, den diese sich vorgestellt hatten. Ganz langsam und allmählich verblaßte Brittas Bild in Markus Erinnerung und auch bei Britta war es nicht anders.
    
    Was sie jedoch beide nicht wußten, war, daß es nur die Notwendigkeit sich im täglichen Leben zu behaupten, war, die diesen Effekt hervorbrachte und daß sich die Sehnsucht nach dem anderen hinter dem psychischen Schutzpanzer des Vergessens verbarg.
    
    Britta und Markus wußten zwar, daß sie Kinder hatten, Zwillinge, und daß diese bei den Eltern oder besser Großeltern aufwuchsen, das war aber auch alles. Die innige Verbindung zwischen Kindern und Eltern, die nur durch das tägliche, enge Zusammenleben entsteht, sie blieb ihnen fremd und deshalb blieben ihnen ihre eigenen Kinder auch gedanklich fremd. Dagmar und Daniel, sie existierten eigentlich gar nicht.
    
    Als Britta und Markus ihr Abitur gemacht hatten, hofften sie es würde sich doch wieder alles zum Guten kehren. Doch diese Hoffnung trog.
    
    Sie waren unabhängig voneinander gefragt worden, ob sie wieder nach Hause kommen und ihr Studium in der ...
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