Geschehnisse - Teil1
Datum: 11.06.2019,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: sirarchbald
... hatte kein Signal Brittas, das es ihm erlaubt hätte, sich ihr zu nähern, übersehen. Und ein Zeichen von ihr, das hatte er zumindest erwartet. Die Erkenntnis, daß Britta ihn womöglich nicht mehr liebte, bereitete ihm doch einige seelische Schwierigkeiten. Oder, so fragte er sich im selben Moment, war sie so unsicher, wie er selbst es war? Mit diesem Gedanken, mit dieser Hoffnung schlief Markus schließlich doch ein.
Am nächsten Morgen trafen Markus und Britta sich schon früh vor der Tür, die zur Praxis des Rechtsanwalts und Notars führte, der die beiden benachrichtigt hatte.
Diesem, dem alten Familienanwalt und -notar, der die beiden Familien schon seit vielen Jahren rechtlich beraten hatte, war die Situation sichtlich peinlich. Er wußte, so, wie er behauptete, ziemlich als einziger in der Stadt um die wahren familiären Verhältnisse.
Zunächst sprach er den beiden seine Anteilnahme aus, sagte aber auch, daß er Brittas und Markus' zwiespältigen Gefühle, die wahrscheinlich keine Trauer beinhalteten, verstehen könne.
Er war von den Eltern der beiden von Anfang an mit der Sache betraut gewesen, hatte die finanziellen und anderen Dinge geregelt, die zu regeln gewesen waren. Gleichzeitig eröffnete er den beiden, daß die Testamentseröffnung in einer Woche stattfinde.
"Herr Doktor Schulte," wurde Markus plötzlich gerade, "das ist etwas, was zumindest mich überhaupt nicht interessiert. Ich glaube, daß auch Britta ähnlich denkt. Zu allem Unglück brauchen wir uns nicht auch ...
... noch anzuhören, daß wir enterbt worden sind. Was meinst Du, Britta?"
Britta pflichtet Markus bei.
"Viel mehr interessiert mich," fuhr sie fort, "was mit unseren Kindern ist. Geht es ihnen gut und sind sie gut versorgt? Wer kümmert sich um sie?"
"Für Ihre Kinder ist selbstverständlich gesorgt." antwortete Dr. Schulte, "eine Frau Mansel, soweit ich weiß, eine Cousine Ihrer Mutter und ihr Mann, haben beantragt, als Vormund eingesetzt zu werden. Frau Mansel weiß es nicht anders, als daß die Kinder Ihre Geschwister sind. Es bleibt natürlich Ihnen überlassen, ob Sie sich ihrer Tante offenbaren wollen. Aber selbst, wenn Sie das nicht tun, wird sie nicht umhin kommen zu akzeptieren, daß Sie als "Schwester" die bessere Ausgangsposition haben. Mit den Behörden werden Sie überhaupt keine Schwierigkeiten haben. Sie sind nachweislich die Mutter, Sie sind volljährig; von daher also ist sowieso alles klar. Zugeben muß ich jedoch, daß sich die Kinder zur Zeit allein in dem Haus aufhalten; Ihre Tante hat in ihrer Wohnung keinen Platz. Sie bemüht sich um eine größere Wohnung, in der sie die Kinder aufnehmen will. Sie argumentiert, daß sie in dem großen Haus Platzangst bekomme und daß sie nicht dorthin gehöre. Bisher sind wir so verblieben, daß sie täglich nach den Kindern sieht, das Haus aber bereits nach einer oder zwei Stunden wieder verläßt.
Im übrigen möchte ich Sie bitten und ich rate es Ihnen beiden unbedingt an: Brechen Sie nichts übers Knie. Die Testamentseröffnung sollten ...