Laura Kraft 34
Datum: 12.06.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... kommen, wer will. Die ganze Welt, Aliens, Superman..."
„Sagt die Legende...", relativierte Gini. „Bestimmt gibt´s da noch ein paar Geheimnisse rund um den Stein und seine Wirkung. Bis dahin sind die Beiden angreifbar. Falls sie dann noch zusammenhalten".
„Du bist ein Miststück!", ärgerte sich die Prinzessin, die sich schon ähnliche Gedanken diesbezüglich gemacht hatte.
„Was ist jetzt?", fragte Gini.
„Ihr kommt mit", entschied Karo. „Aber keine Egotrips, verstanden? Betrachtet euch als unsere Gefangenen".
Die Rothaarige nickte ergeben und senkte den Blick.
Karo nahm ihr Kinn zwischen zwei Finger und zog es zu sich heran. „Das ist nur für den Fahrstuhl. Wenn Du mich enttäuschst, vergesse ich meine gute Kinderstube!"
**********
Raquel Valentine wusste nicht recht, welche Richtung sie jetzt einschlagen sollte. Ellen Goldstein konnte überall hin verschwunden sein. Shoshana vermutete sie auch irgendwo in der Nähe, allerdings nördlich des zerstörten Bereichs zu ihrer Linken, den sie umgangen hatte. Sie beschloss, zunächst den Querstollen 18 bis zum Fahrstollen A zu durchqueren und dann Querstollen für Querstollen weiter Richtung Mittelwerk abzusuchen. Irgendwo würde sie schon jemanden antreffen.
In Querstollen 18, der so aussah, als könne die Arbeit jederzeit wieder aufgenommen werden, lagerten Maschinenteile für die Jumo Strahltriebwerke und für die V2 Rakete. Mit ein wenig Geschick, so überlegte die Amerikanerin, lässt sich hier noch eine komplette ...
... V-Waffe zusammen setzen. Wenn man bedenkt, das Wernher von Braun mit der hier konstruierten V2 die Voraussetzung geschaffen hatte, um mit der Saturn 5 Rakete amerikanische Astronauten zum Mond zu schießen, konnte einem schon komisch in der Magengegend werden.
Kurz vor der Einmündung in den Fahrstollen A löschte sie ihre Lampe und schlich die restlichen Meter vorsichtig weiter. Der Fahrstollen war leer. Stille. Einzelne Wassertropfen, sonst nichts. Links lagen wieder Gesteinsbrocken. In Höhe des Querstollens 17, der nicht zugänglich war, befand sich ein Loch in der gegenüberliegenden Wand. Das weckte Raquel´s Neugier. Statt rechts abzubiegen, wandte sie sich nach links. Vorsichtig näherte sie sich dem Loch. Ein mannshoher Einstieg, direkt in die Wand gemeißelt.
Die Amerikanerin tastete sich an der Wand entlang und schaute dann in das Loch hinein. Nichts. Stockdunkel. Sie hatte ihre Grubenlampe unter ihr Minikleid geschoben und schuf sich ein kaltblaues, gedimmtes Licht. Die Umrisse des Fahrstollens A waren zu erkennen. Menschenleer. Sie leuchtete in das Loch. Roh behauener Stein, ein Blindstollen, der nach ca. 20 Metern im Nichts zu enden schien.
Raquel kletterte hinein und tastete sich langsam vor. Nach 20 Metern verengte sich der Stollen bis auf 1,50m Durchmesser. Mühsam robbte die Amerikanerin weiter. Dann endete der Schlauch und vor ihr öffnete sich eine riesige Halle. Einige Stellen waren zwar eingestürzt, doch der Raum war trotzdem groß wie eine Kirche. Raquel hatte ...