1. Die Turnhalle, prägende Veränderung 02


    Datum: 28.06.2019, Kategorien: Transen Autor: bysantorlm

    ... Klasse höher, ich an meinen altbekannten Platz. Hier in der Leistungsklasse gab es auch in etwa feste Plätze, aber gewisse Rotationen kamen immer mal vor. Ich staunte, neben meinem Stammplatz saß Sandra. Als ich mich setzte, fragte Sandra leise etwas unsicher, darf ich mich hier hinsetzen? Mich erinnernd, was mir meine Schwester Lisa mitgeteilt hatte, legte ich meinen Arm um Sandra und sagte ebenso leise, ich freue mich dass du mir so nah bist. Und noch etwas frech, du darfst dich auch auf meinen Schoß setzen. Sandra wurde rot. Ich entschuldigte mich sofort, das war unverschämt, ich bitte um Entschuldigung. Aber ich muss zugeben, mir würde das schon gefallen. Sandra hatte sich gefangen und konterte, wenn du, Christiane, hier in Mädchenwäsche sitzt mache ich das. 1:0 für Sandra. Wir grinsten uns an und es herrschte Waffenruhe.
    
    Nach der letzten Schulstunde kramten Sandra und ich --nicht abgesprochen- noch zeitaufwändig in unseren Schultaschen herum bis alle anderen Schüler den Raum verlassen hatten. Sandra schmunzelte, wir haben wohl Gesprächsbedarf. Ich staunte nur, Sandra war ziemlich selbstbewusst und taff. So kannte ich sie gar nicht. Sie eröffnete das Gespräch auch gleich. Liebe Christiane, normalerweise spreche ich nicht so einfach einen Jungen an. Aber seit gestern sehe ich dich mit anderen Augen. Zuerst: als ich zu der „Kaffee und Kuchen" Veranstaltung kam, konnte ich mir das alles nicht so richtig vorstellen, obwohl Anna uns ja eingeweiht hatte. Aber als du dann vor ...
    ... mir standst, etwas verunsichert aber auch mit glücklichen Augen, hat es bei mir ‚Klick' gemacht. Denn es schoss ein Bild durch meinen Kopf, nämlich das meiner letzten Beziehung zu einem Jungen, von denen ich übrigens noch nicht all zu viele hatte, so ein rüpelhafter Tarzan Typ ohne Feingefühl. Du wirktest so verletzlich, eigentlich wie ein Mädchen. Das hat mir gefallen.
    
    Ich war verblüfft. Da hatte ein Mädchen die Initiative übernommen und das Ganze messerscharf analysiert. Und sie hatte Recht. Ich gestand mir ein, es muss nicht immer der Mann sein der führt. Ein Gespräch auf Augenhöhe wird ehrlicher und tiefer. Automatisch hob ich meine Arme, um Sandras Gesicht in die Hände zu nehmen. Sie ließ es geschehen. Mit bewegter Stimme dankte ich Sandra für diese Worte. Wie selbstverständlich trafen sich unsere Lippen.
    
    Dann wurde die Atmosphäre lockerer und nicht war mehr so theatralisch. Sandra keck: darf ich nun häufiger neben dir sitzen? Ich grinste, ich habe doch schon vorhin gesagt, dass du dich auch gern auf meinen Schoß setzen darfst. Sandra grinst zurück und verlautete frivol, ich habe es vorhin auch gesagt: dann musst du aber auch hier in Mädchenwäsche sitzen. Ich küsste Sandra noch einmal und sagte leise, würde ich ja gerne tun, aber... Sandra unterbrach mich: tu es doch.
    
    Ähem, vernahmen wir plötzlich die Stimme meiner Schwester, die unseren Klassenraum betreten hatte, wohl um mich nach Hause abzuholen: was wird das denn hier? Sodom und Gomorra? Kann man dich liebe ...
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