1. Sklavin für ein Jahr, letzter Teil


    Datum: 19.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... unser Jahr vorüber ist?"
    
    "Ich ..."
    
    "Ja?"
    
    "Ich will studieren. Ich will auf eigenen Füßen stehen, etwas leisten. Aber ich ..." Wieso hatte ich plötzlich Tränen in den Augen.
    
    "Sprich weiter."
    
    "I-i-ich will euch nicht verlieren", schluchzte ich. "Nicht noch einmal. Ihr seid meine Eltern und ihr seid meine Geliebten."
    
    Meine Körperspannung versagte, und ich brach auf dem Boden zusammen. Ich heulte und schniefte und konnte mich nicht mehr einkriegen.
    
    "Komm her", sagte er und breitete die Arme aus.
    
    Zögernd stand ich auf und schlurfte in seine Richtung.
    
    "Komm auf meinen Schoß. Hier." Er hielt mir eine Box mit Taschentüchern hin.
    
    Ich nahm mir eines und schnäuzte lautstark. Dann wischte ich mir die Tränen ab. Die ganze Zeit hielt er mich in seinen starken Armen wie ein kleines Kind.
    
    "Du wirst uns nicht verlieren", sagte er sanft. "Du wirst einen Platz bei uns haben, solange wir leben."
    
    Mein Kopf ruckte hoch. "Wirklich?"
    
    "Julia, Liebes, du bist für uns beide Tochter und Geliebte. Wir werden dich nicht im Stich lassen."
    
    "Versprochen?" Meine Stimme klang schwach und furchtsam.
    
    "Versprochen. Pfadfinderehrenwort."
    
    Ich kicherte. Dann wurde ich ernst. "Danke, Herr. Du hast mir einen Felsen von der Seele genommen."
    
    "Gern geschehen, Kleines. Was willst du denn studieren?"
    
    Ich holte Luft. "Eigentlich will ich Sextherapeutin werden wie Doro deVille. Frauen helfen, ihre Ängste zu überwinden."
    
    "Ein hehres Ziel. Doch das kostet viel ...
    ... Arbeit."
    
    "Meine Abiturnoten reichen auch nicht aus. Das ist das größere Hindernis."
    
    Er lachte leise. "Das ist es sicher nicht. Du kannst auf eine private Universität gehen."
    
    "Sooo weit reicht das Geld aber nicht, das ich nach diesem Jahr habe."
    
    "Eltern kümmern sich um ihre Tochter", sagte er ernst. "Und Liebende kümmern sich umeinander. Du brauchst dir in Zukunft keine Gedanken mehr um Geld zu machen."
    
    Meine Augen wurden groß. "Aber Herr! Ich meine, vielen, vielen Dank."
    
    Er grinste frech. "Aber glaube nicht, dass ich dir einen Ferrari zum Geburtstag schenke. Soweit geht die Liebe nun wirklich nicht."
    
    Ich winkte ab. "Mir reicht auch ein Smart. Oder ein Motorrad wie das von Anja."
    
    Er holte abrupt Luft. "Ich
    
    hasse
    
    es, wenn sie auf dem Ding durch den Taunus rast. Ich erlaube dir nicht, auch nur daran zu denken, den Motorradführerschein zu machen. Ist das klar, Sklavin?"
    
    Ich feixte ihn an. "Absolut, mein Herr."
    
    "Hast du mich gerade hinters Licht geführt?"
    
    Ich wusste ganz genau, was er von Anjas Motorrad-Leidenschaft hielt. Allerdings hatte sie an dem Tag damit aufgehört, als ich ins Haus gekommen war. Es war wohl eine Art Ersatzbefriedigung gewesen. Ich hatte sie immer noch nicht gefragt, was hinter ihrer Traurigkeit steckte, und den Herrn würde ich das nicht fragen.
    
    Ich grinste ihm also nur frech ins Gesicht und wiederholte "Absolut, mein gestrenger Herr."
    
    "Böses Mädchen", sagte er lachend.
    
    "Ja, mein Herr, ich bitte um Bestrafung." Ich ...
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