1. Die Chefin hat Probleme


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byspkfantasy

    ... überrascht -- und das in dreifacher Hinsicht. Die davon angenehmste Überraschung war die, dass er seine Unterstützung zusagte, ohne auch nur einmal nachzufragen, ob er tatsächlich der Vater war. Meine Befürchtungen über einen Streit darüber verflogen einfach.
    
    Die unangenehmste war, als er mich doch tatsächlich zu fragen schien, ob ich ein Baby zu diesem Zeitpunkt gerne wollte. Was dachte er sich denn dabei? Das war auch der Moment, wo ich wirklich die Fassung verlor. All die damit verbundenen Schwierigkeiten stürzten auf mich ein -- und ich geriet in eine Art von Panik. Anders kann man es nicht nennen.
    
    Damit kam die dritte, am stärksten wirkende Überrumpelung. Mitten in meiner Panikattacke mit dem angsterfüllten Schluchzen wollte er mich ‚nehmen' und tat das einfach auch. Für Sekunden war ich total überrumpelt. Dann war es wie eine Art Übersprunghandlung. Eine kaum für möglich gehaltene Leidenschaft flammte in mir auf. Kam es durch sein zur Beruhigung gemeintes Streicheln oder durch das enge Zusammenliegen auf der Couch? Ich wusste es nicht und es war mir auch egal. In diesem Moment wollte ich vielleicht nur die spezielle Tröstung des Begehrens - die ermutigende Bestätigung, dass er mich sexuell attraktiv fand.
    
    Die Tatsachen hatten sich nicht geändert. Die Situation war nach wie vor nicht anders, aber ich fühlte mich nicht mehr so allein und hilflos. Die Zukunft stand nicht mehr wie ein unüberwindbares Gebirge vor mir, sondern mir war klar, dass es irgendwo und ...
    ... irgendwie einen Pass geben würde, der mich durch das Gebirge auf die andere Seite bringen würde.
    
    Die beruhigende Bestätigung, dass er mich beim nächsten Besuch des Gynäkologen begleiten würde, tat das ihre, um mich sicherer fühlen zu lassen. Es gab zwar noch keinen Plan, aber es gab damit zunächst einen Schritt und weitere Diskussionen. Mein Leben war zwar auf den Kopf gestellt, aber ich würde wieder auf die Füße kommen. Das war jedenfalls meine feste Absicht.
    
    14. Michael
    
    Er war am Überlegen, ob er nicht das Foto nutzen sollte, das ihm Lucas gezeigt hatte. Seine Vorgesetzte zeigte keine Tendenzen, ihr Verhalten ihm gegenüber zu ändern. Dabei wollte und musste er doch wieder in seiner Karriere vorwärtskommen!
    
    Er sprach erneut Lucas an. Der zögerte etwas, zeigte ihm dann aber weitere Fotos. Michael bekam bessere Laune. Das musste sich doch ausnutzen lassen! Die Fotos waren reines Dynamit! Wenn man seine verhasste Chefin damit nicht von ihrer Position stürzen konnte, dann wusste er nicht, was er sonst noch anfangen könnte. Er begann, ein Projekt hierzu anzufangen.
    
    In seinen Augen waren die Tage von Johanna Schwarz als Chefin von ihm bereits gezählt. Die Bilder mussten nur geschickt lanciert werden. Das Einfachste war es vielleicht, ihr einige Exemplare einfach anonym auf den Schreibtisch zu legen. Vielleicht reichte das ja schon, damit sie von sich aus kündigte.
    
    Wenn das nicht sofort half, dann gab es die Steigerung, indem es Kopien solcher Fotos an solchen Stellen ...