Schrankdienst
Datum: 09.07.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bynachtaktiv
... möglich von der Praxis beizubringen, und natürlich auf sie aufzupassen. Auszubildende wurden angelernt bestimmte Arbeiten selbstständig zu erledigen, aber das bezog sich eher auf den Schreibkram, in der Anlage und in der Meßwarte. Draußen, im Betrieb, durften sie nur unter Aufsicht arbeiten.
Susanne ging auf Karl zu, und auf ihrem Weg gab sie jedem die Hand.
Manuel. 37 Jahre alt. Hat laut Kollegen keine Freundin. Tut sich auch schwer, wenn Susanne ihn direkt angesprochen hat. Sein Hobby ist Essen. Außerdem kann er hervorragend Promis imitieren. Kennt jeden Comedian in- und auswendig.
Achim. 51 Jahre alt. Verheiratet, kein Kind. Hobby ist Reisen. Erzählt viel, gern und gut von seinen Erlebnissen.
Peter und Paul. Zwei Familienväter Ende 50, die sich gesucht und gefunden haben. Beide haben Kinder, beide haben ein Haus, beide sind Camper, und beide haben nur ein Thema: Ihre bevorstehende Rente. Wo der eine ist, ist der andere nicht weit.
Simon. Anfang 30. Verheiratet ohne Kind. Liebt seinen Schrebergarten über alles.
Heinz. Den einzigen, den Susanne nicht leiden konnte. Macht aber nichts, weil keiner ihn leiden kann.
Wolfgang. Mitte 40. Lebt gerade in Scheidung.
Dieter. 29 Jahre alt. Meister und somit verantwortlich für Alles und Jeden. Auch mit ihm kam Susanne prima zurecht. Nüchtern, sachlich, unaufgeregt, hatte er ihr alles Wichtige erzählt. Er war es auch, der sie das erste Mal durch den Betrieb geführt hatte.
"Na meine Zarte. Fit für die erste ...
... Nacht?" Karl zauberte sein unnachahmliches Grinsen aufs Gesicht.
Susanne nickte und setzte sich neben Karl auf einen Stuhl. Sie fühlte sich wohl an seiner Seite, mochte seine Art, und ein stattlicher Kerl war er auch. Karls Fünfzigster lag gerade mal ein paar Monate zurück. Er paßte also nicht wirklich in Susannes Beuteraster. Daß er viel Sport trieb, konnte man sehen. Außerdem war er immer sonnenbankgebräunt. Etwas, worauf Susanne schon sehr schaute. Über sein persönliches Umfeld hatte Susanne noch nicht viel herausbekommen. Er selbst schwieg, und seine Kollegen, die sie durch die Blume gefragt hatte, zuckten nur mit den Schultern.
Bei ihren ersten Wochen im Betrieb war sie eines Tages mit Karl in der Anlage unterwegs. Und als er Susanne Hilfestellung beim Erreichen eines schwer zugänglichen Ventils gab, waren seine Hände auf ihren Brüsten gelandet.
"Ups!", kam es sofort aus seiner Kehle. "Sorry! Das wollte ich nicht! Das war ein Versehen! Entschuldige!"
"Ups", stieß synchron Susanne aus, und schlug, einem Reflex folgend, ihre Hände vor die Brüste. Dies führte aber nur dazu, daß Karl seine Hände nicht mehr schnell genug zurückziehen konnte, und er so ihre nicht gerade unterentwickelte Oberweite in den Händen hielt.
Nach einer verlegenen Schrecksekunde brachen beide in schallendes Gelächter aus.
In den nächsten Tagen schlachteten die beiden das Geschehene reichlich aus. Natürlich ergingen sie sich nur in diffusen Andeutungen, bis die Kollegen ihren Senf dazu ...