Walburgas Erlebnisse
Datum: 14.07.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Weltensegler
Walburga
Hallo, ich bin die Walburga. Man nennt mich allerdings schon als kleines Kind nur, Wally. Ja, tatsächlich mit Y, warum weiß ich auch nicht.
Wenn ihr euch fragt, warum ich diese Erlebnisse mit etwas über 50 Jahren aufschreibe, kann ich nur sagen: Ich muss sie einmal loswerden. Bisher war ich viel zu feige darüber zu schreiben oder erst recht nicht reden.
Worum geht es dabei? Nun lest selber.
Die Zeit, in der dies alles passiert ist, liegt allerdings schon fast 40 Jahre zurück.
Ich bin in einem Bauerndorf in Niedersachsen aufgewachsen. Gerade mal 500 Einwohner hatte dieses Nest.
Der nächste etwas größere Ort war ca. 10 km entfernt. Die nächste erreichbare Stadt sogar 30 km. Einige wenige Discos gab es zwar, nur wie sollten wir jungen Mädchen dahin kommen.
Klar hätten uns die Jungs gerne mitgenommen. Das erlaubten viele, na ja, auf jeden Fall, meine Eltern nicht. Was heute mit 15/16 ganz normal ist, war zu der Zeit noch eine Todsünde.
Bei meinen Eltern hieß es nur immer wieder: Ein anständiges Mädchen, schläft erst mit einem Mann, wenn sie verheiratet sind. Es sei denn sie würden langsam alte Jungfern werden (so um die 25/26). Die durften nicht nur, sondern sollten sich ruhig bumsen lassen. Warum? Na, damit sie möglichst schnell schwanger wurden und somit heiraten mussten. Alleinerziehende Frauen wurden ja noch mit Nutten gleichgestellt. Wobei, zumindest die Frauen, gar nicht genau wussten, was überhaupt Nutten sind. Der ein oder andere Mann, ...
... wird sicher schon einmal im Puff gewesen sein. Darüber wurde nur nicht geredet. Die Dorfzeitung war damals schon schneller als heute das Internet.
Wenn ihr euch einmal vorstellt, das jemand an einem Ende des Dorfes eine saftige Erkältung hatte, war es 5 Minuten später, am anderen Ende schon eine schwere Lungenentzündung.
Das sogar ohne Trommeln oder Telefon. So manch einer fragte sich schon damals, wie das angehen konnte.
Das nur zur Erklärung, falls hier jemand denken sollte: So etwas gibt es doch gar nicht.
Ich war die älteste Tochter eines relativ großen Bauern. Insgesamt waren wir allerdings 5 Kinder. Nein, eigentlich 6. Das eine wurde jedoch nie auf die Straße gelassen, weil es etwas behindert war. Heute wäre so etwas lachhaft. Damals eine Katastrophe.
Unser Haus war trotzdem sehr klein. Für uns drei Mädels ein Zimmer und für die beiden Jungs 1 Zimmer. Glaubt aber nicht, dass es auch drei oder 2 Betten gab. Wir drei Mädels und die beiden Jungs mussten sich eins teilen.
Unsere behinderte Schwester hatte gar kein wirkliches Zimmer. Sie musste in einer sogenannten Butze schlafen. Sonst durfte sie sich nur in der Küche aufhalten. Kam einmal Besuch, wurde sie in die Waschküche gesperrt.
Als kleine Kinder empfanden wir es gar nicht schlimm, alle in einem Bett zu schlafen. Mich störte es erst, als ich so 12/13 wurde.
Das schlimmste dabei war, dass ich da schon einen recht ansehnlichen Busen bekam. Die beiden jüngeren lästerten ständig darüber. So dicke ...