Die Jagdinsel
Datum: 18.07.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPeter_Carsten
... eine Waffe brauchte. Der Stock war schnell gefunden und kam mir grade recht. Dann brach ich von dem Dornenstrauch, der mich paralysiert hatte sehr vorsichtig mehrere Dornen ab und ließ reichlich Gift auf die Spitze des Stockes laufen. Es tut mir so leid, dass ich nicht eher bei dir war, ich bin so schnell herbei geeilt, wie ich konnte." Zum ersten Mal seit langem lächelte Alicia wieder. "Ich danke dir!" hauchte sie. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um Hephion liebevoll zu küssen. Als sich ihre Lippen fanden, schloss Alicia ihre Augen. Das letzte was Hephion sah, waren ihre langen schwarzen Wimpern, dann schien sich der Wald um ihn zu drehen.
Donnernd flog das Shuttle über den Wald hinweg, strebte zielstrebig eine bestimmte Lichtung an. Als es die Lichtung erreicht hatte, leuchteten bläuliche Feuerstrahlen in den Landetriebwerken auf. Langsam sank das Shuttle tiefer und setzte schließlich neben dem Kadaver des Kroton auf. An der Seite öffnete sich eine kleine Rampe und als diese aufsetzte, trat ein Sarotaur heraus. Er sah sich um. Verfluchte Menschen! Das Finale war ein einziges Fiasko gewesen. Noch nie zuvor war etwas Derartiges vorgekommen. Er zog den Hitze-Strahler aus dem Halfter. Die Laserwaffe würde den beiden Menschen ein jähes Ende bereiten! Deutlich waren die Spuren des Mannes und der Frau zu erkennen, sie waren in wilder Flucht davongerannt. Als das Echsenwesen gestorben war, war auch die Übertragung des optischen Implantates zusammengebrochen. Wütend ...
... folgte der Sarotaur den Spuren, weit konnten die Menschen nicht gekommen sein. Wie dumm von ihnen, so auffällige Abdrücke zu hinterlassen. Es würde ein Leichtes sein, sie zu eliminieren. Jetzt schienen sie sich nach rechts gehalten zu haben. Der Sarotaur folgte dem Bogen und entsicherte die Waffe. Da, noch mehr Spuren führten nach rechts, fast wie im Kreis... Wütend brüllte der Sarotaur auf, als er verstand was das zu bedeuten hatte. Er warf sich zu seinem Shuttle herum, das nur ein paar hundert Meter hinter ihm stand. Doch es war bereits zu spät: In diesem Moment erhob sich das Shuttle, drehte sich um die eigene Achse und raste donnernd dem Himmel entgegen.
Hätte der Sarotaur mehr Erfahrung mit flüchtenden Menschen gehabt, hätte er sein Shuttle niemals so weit aus den Augen, geschweige denn die Rampe offen gelassen. Doch nie zuvor hatte er Erfahrungen mit solch einer Situation sammeln können. Ohne das Kommunikationsgerät am Bord des Shuttles konnte er die planetare Flugabwehr nicht benachrichtigen. So blieb dem überrumpelten Sarotaur nichts anderes mehr übrig, als drohend die Faust in den Himmel zu recken und wütend zu fluchen.
An Board des Shuttles herrschte Erleichterung. Alicia und Hephion hatten sich in der Nähe des Krotonenkadavers versteckt gehalten, nachdem sie zuvor die Spuren in das Gras getrampelt hatten. Eigentlich hatte Hephion einen dicken Ast zwischen die Rampe schleudern wollen, um zu verhindern dass sie sich ganz schloss. Zum Glück war dieser riskante ...