1. Der Schmied aus Intal 8/38


    Datum: 19.07.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... niemanden, ob es gewünscht war. Ich blieb und niemand hielt mich davon ab. Es war, als wenn es nie anders gewesen wäre.
    
    Tag für Tag hatte ich den Eindruck, dass mir die Dinge die ich herstellte, besser gelangen. Nicht nur besser, sondern zugleich schöner und öfters ertappte ich mich selber dabei, wenn ich zu lange an einem Stück saß, da ich es mit den Verschönerungen übertrieb. Ich musste mich von dem Werkstück reißen, um es nicht unbrauchbar für seinen Zweck zu machen. Ein Pflugblatt mit Verschönerungen pflügte nicht besser als eines ohne und brachte genauso viel ein.
    
    Wenn ich nicht an der Esse, dem Amboss stand, saß ich zu gerne auf der Bank vor dem Haus und dachte an nichts, sah einfach in die Ferne und atmete tief durch. Leider war es selten, die Zeit war knapp und sieben Mägen voll zu bekommen, war nicht einfach, zumal die Frau des Hauses schnell älter wurde und die Kräfte schwanden. Seit Alois gestorben war, schritt dieser Zustand mit erschreckender Geschwindigkeit fort.
    
    Mit den Maßen, wie ihre Kräfte abnahmen, gewannen meine dazu. Die andauernde Tätigkeit stählte mit der Zeit meinen Körper mehr, als dieser gewesen war.
    
    Manchmal, wenn ich ...
    ... vor dem Haus auf der Bank saß, kam Alia dazu. Sofern ihre Zeit es zuließ, setzte sich neben mich, nahm meine Hand in die ihre und saß einfach neben mir. Ihr Blick schien in dieselbe Leere zu gehen, wie die meine. Am schönsten war es, wenn vor dem Haus die Sonne blutrot versank und die Grillen ihr Konzert begannen. Ich hätte ewig dort sitzen können. War die Sonne untergegangen, wurde es schnell kühler und ich legte Alia meine Jacke über die Schulter, damit sie nicht frieren musste, um den Augenblick des Aufbruchs herauszuzögern. Manchmal legte sie danach ihren Kopf an meine Schulter.
    
    Eigentlich hätte ich zufrieden sein können jedoch störte mich der Gedanke, dass wir in jener Nacht von Angesicht zu Angesicht gelegen hatten und mir nicht mehr in Erinnerung geblieben war, wie es gewesen war. Wir hatten nichts angehabt. Ihr Bauch war gegen seinen gepresst, ihre Brüste, an die meinen und mein Geschlecht an das ihre und doch konnte ich mich nicht mehr an das Gefühl erinnern. Es hatte keines gegeben, die Trauer und der Schmerz hatte alles überdeckt.
    
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