1. Rache ist süß Teil 1


    Datum: 30.07.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: SehnSucht

    ... umzuziehen.
    
    Herrn Heinkes Mimik verwandelt sich in einem Sekundenbruchteil von dem des knallharten Geschäftsmannes zu einem freundlichen Lächeln, als er sich mir zuwendet. Ich beginne zu ahnen, wie abgebrüht er ist, aber er erwartet offensichtlich, dass ich gleich unterschreibe, Ich überfliege den Vertrag... meine Daten stimmen genau, er muss Einblick in die Bücher gehabt haben. Auch sonst dürfte alles in Ordnung sein, ein normaler Dienstvertrag. Natürlich ist bei so Verträgen viel kleingedrucktes Kauderwelsch dabei, aber mir fällt nichts auf, was ich beanstanden könnte. Außerdem... die Sache mit Brigitte lenkt mich ab. Sie war mir eine sehr gute Kollegin, die ich als solche ungerne verlieren möchte und.. ich weiß, sie braucht den Job auch. Also lege ich den Stift zur Seite, schaue diesem Herrn Heinke in die Augen, halte diesmal seinen blick stand: "Okay, ich werde sofort unterschreiben, aber ich habe eine Bedingung." Ich versuche so selbstsicher wie möglich zu klingen. Er zieht überrascht eine Augenbraue hoch "und die wäre...?" Ich antworte: "Bitte geben sie Brigitte bis morgen Mittag Zeit, um das mit dem Job noch mit ihrem Freund zu besprechen. Ich kenne die beiden gut, sie entscheiden alles gemeinsam, und ich weiß, sie ist eine ausgezeichnete Mitarbeiterin und Kollegin"
    
    Er schaut mir mehrere Sekunden lang einfach in die Augen, ich habe schon Angst, dass ich zu hoch gepokert habe und diese Chance verbockt habe, als sich plötzlich seine Gesichtszüge entspannen und er ...
    ... einfach nickt. Er nimmt den Stift und reicht ihn mir mit den Worten "Einverstanden, bis morgen 12 Uhr" und macht mir zugleich klar, dass ich jetzt zu unterschreiben habe. Ich nehme den Stift, bemerke dass mein Puls rast, als ich die Unterschrift darunter setze. Er lächelt, lässt den Vertrag in seiner Aktentasche verschwinden und verspricht mir, mir bei der Eröffnung eine Kopie auszuhändigen.
    
    Brigitte ist überglücklich, als ich ihr anschließend davon erzähle, sie heult immer noch und drückt mich ganz fest. Das gibt mir irgendwie die Gewissheit, doch richtig gehandelt zu haben. Zumindest bis ich zuhause bin.... ich sitze, in meinem Schlabber-T-Shirt und in eine Decke gewickelt, mit dem Rücken an Michi gekuschelt bei einem Glas Rotwein und erzähle ihm vom heutigem Tag. Er ist ein guter und verständnisvoller Zuhörer, stellt manchmal Zwischenfragen, und er steht wie immer bei meinen Entscheidungen voll hinter mir, obwohl es sicher auch für ihn gewöhnungsbedürftig ist, wenn seine Verlobte in einem Nachtclub arbeitet. Er vertraut mir und ich liebe ihn dafür.
    
    "Wie heißt noch mal dieser neue Besitzer" hinterfragt er, ich antworte "Oh, ich glaube das habe ich noch nicht erwähnt. Sein Name ist Heinke." Plötzlich kann ich spüren, wie Michael hinter mir erstarrt, ich wende mich um und sehe ihn an "Was ist, kennst du ihn?" Er antwortet "Doch nicht etwa Mario Heinke, oder?" ich nicke aber "Doch, genau, Mario Heinke. Wieso, was ist mit ihm?" Ich merke, dass er blass wird, seine Reaktion ...
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