Rache ist süß Teil 1
Datum: 30.07.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: SehnSucht
... und sein ganzer Ausdruck machen mir Angst. "Michi, sag mir, was los ist. Was ist mit diesem Heinke?"
Er nimmt sein Weinglas, trinkt es auf einen Zug fast aus und starrt in das Glas, als er zu erzählen beginnt: "Ich hatte mal vor Gericht mit diesem Heinke zu tun. Er gilt als der Boss vom Rotlichtviertel und aus den Ermittlungen damals ging hervor, dass er in verschiedene Geschäfte zumindest verstrickt ist, darunter auch eindeutig illegale. Drogenhandel, Prostitution, er scheint sogar Pornos zu produzieren, um nur ein paar davon zu nennen. Das Problem ist, in seinen Clubs gehen die Reichen und Mächtigen der Stadt aus und ein, niemand kann ihm was beweisen, alle Anschuldigungen scheinen irgendwie im Sand zu verlaufen. Damals in dem Prozess ging es um den Kauf einer Immobilie im Nobelviertel, ich vertrat den Besitzer. Da dieser nicht verkaufen wollte, passierten plötzlich unerklärliche Unfälle. Da war ein Autounfall seiner Frau, sie lag eine Woche auf der Intensivstation, ein Brand in seinem Wohnhaus, sein Bruder wurde in einem Lokal verprügelt usw.
Offiziell alles Zufälle, doch der Besitzer sagte aus, dass Heinke ihm die Vorfälle sogar angekündigt hatte. Jedenfalls waren wir kurz davor, den Prozess zu verlieren. Die Prozesskosten bzw. vor allem die Kosten des Staranwalts der Gegenseite hätten meinen Klienten in den Ruin getrieben, er hätte verkaufen müssen. Es war damals einer meiner ersten Prozesse, ich wollte auf keinen Fall aufgeben und ich griff zu... na ja... ...
... ungewöhnlichen Mitteln. Ich aß "zufällig" im selben Nobellokal wie er zu Abend und sorgte dafür, dass wir uns im Waschraum vor der Toilette über den Weg liefen. Ich verwickelte ihn in ein Gespräch über den Prozess und provozierte ihn immer wieder, bis er mir drohte, dass mir ebensolche Unfälle passieren werden wie meinen Klienten. Was er nicht wusste war, dass das Treffen kein Zufall war und dass ich das Gespräch mit einem in der Lüftung versteckten Rekorder aufzeichnete.
Jedenfalls konnte ich diesen Beweis vor Gericht nicht verwenden, allerdings hätte das den Ruf des Gentleman natürlich gewaltig beschädigt und seine Geschäfte beeinflusst. Also konnten wir uns auf einen Deal einigen, das Verfahren wurde beendet, die Gegenseite übernahm die Gerichtskosten, und mein Klient besitzt die Immobilie bis heute. Heinke gratulierte mir sogar zu dem Erfolg... seine Worte waren freundlich, aber seine Augen sagten, man sieht sich immer zweimal..."
Mir wird klar, dass ich einen schweren Fehler gemacht habe... ich schaue ihn an und frage "Das... ich hatte keine Ahnung. Aber... ich trau dem Kerl das voll und ganz zu. Wie komme ich da raus, was können wir tun?" Michi senkt den Blick, schüttelt den Kopf "Ich kann den Vertrag leider noch nicht durchsehen, aber ich fürchte das ändert sowieso nichts. Er beschäftigt ausgezeichnete Anwälte, jeder seiner Verträge ist absolut wasserdicht und lässt kein Schlupfloch. Ich fürchte du musst den Job antreten - allerdings eines müssen wir beachten: egal was ...