Die Doppelinsel Kapitel 03.1
Datum: 06.09.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... ohne darüber nachgedacht zu haben. Ein paar Stunden später war er an der schmalsten Stelle, die die beiden Inseln voneinander trennten. Hier ließ er sich nieder und begann etwas von seinem mitgebrachten Essen schmecken, dazu ein paar Schlucke aus dem Wasserschlauch und er war wieder erfrischt. Als er damit fertig war, wollte er gerade aufstehen, als er eine Bewegung am anderen Ufer ausmachte. Er blieb, wo er war und beobachtete, was sich dort abspielte.
Zwei junge Männer standen am anderen Ufer und sahen hinüber. Kayun kannte sie natürlich, so groß war ihre Gemeinschaft ja nicht, aber sie gehörten nicht zu seinem direkten Freundeskreis.
Auf irgendwas schienen die beiden zu warten, denn sie standen nur da und schauten ins Wasser. Dann warf einer etwas hinein. Daraufhin kam Bewegung in die beiden, oder besser gesagt nur einen, denn der ging auf einmal ins Wasser und begann zu schwimmen. Mit kraftvollen Schwimmbewegungen durchpflügte er das Wasser und kam der Stelle immer näher, auf der Kayun saß. Doch dann schrie der andere etwas was Kayun nicht verstehen konnte. Daraufhin hörte der andere auf zu schwimmen und sah sich panisch um. Warum konnte Kayun nicht sagen, aber ahnen.
Gespannt sah er weiter von einem zum anderen. Wobei der von den einen nur den Kopf sehen konnte, der über der Wasseroberfläche herausschaute. Fast glaubte Kayun, das er es schaffen konnte, und wollte gerade aufstehen, um ihm am Ufer zu helfen, als der Kopf verschwand und nicht wieder auftauchte. ...
... Der andere Mann schrie noch ein paar Mal etwas übers Wasser, was nicht für Kayun gedacht war, bekam aber keine Antwort mehr. Wenig später ging der andere Mann mit gesenktem Kopf davon. Ob er noch etwas blieb, konnte Kayun nicht sagen, denn er drehte sich um und ging wieder weiter in sie Insel hinein. Dabei kullerte eine Träne über seine Wangen, wurde aber von einer seiner Hände fortgewischt.
Jetzt ging er in einem weiten Bogen wieder auf das Dorf zu. Dabei stieß er irgendwann auf den Strand und wanderte jetzt an ihm entlang. Auf der Höhe des Dorfes kam er an den Weg, der durch die Felder führte, und bog in ihn ein. Wenig später war er bei den Feldern angekommen. Hier erwartete ihn ein fröhliches Geplapper, was aus mehreren Kinderstimmen gebildet wurde. Einigen der etwas älteren Kinder wurde gerade von einigen Alten beigebracht, wie die Felder bestellt wurden. Noch war es Spiel, aber, so lernten sie es schnell. Zumindest hatten sie anscheinend Spaß daran, denn ihr fröhliches Lachen schallte über die Felder.
Kayun hielt einen Moment an und besah sich die Szene und musste lächeln. Er dachte darüber nach, wie ihm alles beigebracht worden war. Es gab nie einen Zwang, das Lernen wurde einfach in die Arbeit integriert und so hatte keiner den Eindruck, dass es weder das eine noch das andere war. Man lernte, indem man es tat, und wurde dabei von den Alten beaufsichtigt und in die richtige Richtung gelenkt. So gesehen waren die Alten zu viel mehr nütze, als man sonst dachte. Sie ...