In Gabi 04
Datum: 26.04.2018,
Kategorien:
Betagt,
Autor: bykazmir1979
10 WOCHEN
10 Wochen konnten an für sich eine lange Zeit sein, doch für Gabi vergingen sie wie im Fluge. 10 Wochen dauerte es, bis sie endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, nachdem sie sie gesehen hatte!
Jenes junge schlanke Ding, das ihre Träume mit einem mal zum Platzen brachte.
Dabei hätte alles so schön sein können. Immer noch erregte es sie sehr nur an den Nachmittag mit ihm zu denken. Immer noch konnte sie sich in Gedanken nur allzu deutlich seinen Geruch, ihre Lust und seinen Geschmack, sowie die Sensationen die er ihr bereitet hatte ins Gedächtnis rufen, doch das war vorbei! Gabi hätte ihn gewollt! Hätte einen Neuanfang mit ihm gewollt! Endlich so hatte sie gedacht könnte sie den Mut aufbringen den letzten Schritt zu tun. Er würde sie retten, in ihm würde sie ihren neuen Halt, Vergessen und einen neuen Anfang finden. Doch alles kam anders und nun, 10 Wochen später, hatte sie endlich den Mut klarer zu sehen.
Die Zeit bis dahin wollte sie eigentlich am liebsten vergessen. An dem Abend war sie nicht direkt nach Hause gefahren. Zwei Stunden hatte sie alleine in ihrem Wagen auf einem Rastplatz gestanden, geweint, getobt und gelacht, bevor sie total verschmiert heimfuhr.
Dort hatte bereits er gewartet. Er, der wie sie sich mit jedem Tag der letzten 10 Wochen immer sicherer geworden war, zu ihrem persönlichen Alptraum werden würde, wenn nicht... Ja, wenn nicht was? Gabi hatte ihre Flucht schon gesehen, hatte neue Hoffnung geschöpft, doch da ...
... kam sie ins Spiel und ihre Hoffnungen damit geschwunden.
Jede Woche eine Nachricht. Er war es nicht müde geworden und so hatte sie jede Woche eine Nachricht von ihm erhalten, doch gelesen hatte sie sie nie! Zu sehr schmerzte allein der Anblick seines Namens im Display, so dass sie schließlich sogar versucht war ihn als Kontakt zu löschen, doch irgendwas hielt sie davon ab.
Was Gabi sehr verwunderte: In den vergangenen 10 Wochen hatte sie es sogar fertiggebracht so etwas wie Lust beim Verkehr mit ihrem Mann zu empfinden. Es war nicht mehr die gleiche Lust wie früher. Nicht mehr dieses Gefühl von Liebe, begehren und innerliche Verbundenheit. Nein, es war eher ein Gefühl von sich hergeben, sich benutzen-, sich bestrafen lassen. Und irgendwie fühlte sie sich auch schuldig. Nicht dafür, dass sie ihn betrogen hatte, nein, dafür, dass sie nicht stark genug war weiter zu gehen; nicht stark genug alleine ihren Weg zu finden.
Diese Erfahrung mit ihm war so schön gewesen, hatte ihr so gut getan, doch ihre Hoffnung war falsch gewesen und dennoch hätte sie es schaffen können, hätte sie nur gewollt. Manchmal jedoch braucht der Willen einen Anreiz, der stärker noch sein muss, als nur der Mut. Manchmal sind Panik, Angst und Hass stärker als Mut. In die Enge gedrängt bleibt nur ergeben, fliehen oder kämpfen. Und Gabi hatte sich bisher immer ergeben oder war geflohen. Das Kampf, auch wenn er schwerer erscheint, der bessere Ausweg sein kann musste sie erst noch lernen.
DAS LETZTE ...