Thao 27
Datum: 15.09.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... ist noch so viel zu tun, Sophie."
64. Immer wieder Anna
Thao saß auf ihrer Bank und zeichnete. Blitzschnell fuhr ihr Bleistift über das Papier und langsam kristallisierte sich aus den anfangs zusammenhanglos wirkenden Strichen und Linien das Abbild eines Mädchens im Rollstuhl heraus, das mit einer gewaltigen Explosion in die Luft gesprengt wurde.
Die Punkerin sah an ihrem rechten Bein hinunter, sie hatte ihre Schuhe und Socken ausgezogen und so die Stelle freigelegt, an welcher sie der Rollstuhl so übel getroffen hatte. Die Haut war an der Hacke aufgesprungen und ein anfänglich blutender, roter Streifen verlief waagerecht darüber hinweg.
Das Bild gewann an Details, es überraschte sie selbst, dass es ihr so gut gelang. Vor allem das Gesicht des Mädchens war einwandfrei wiederzuerkennen. Sie hatte sich immer wieder umgesehen, doch Ines war bisher nicht aufgetaucht, um sie zur Verantwortung zu ziehen. Aber es spielte eigentlich keine Rolle, denn das war ja, was sie selbst der Göre gesagt hatte.
Ihre Augen tasteten die Zeichnung ab, sie empfand dabei keinerlei Genugtuung. So legte sie es beiseite, stütze ihren Kopf auf beide Hände und schloss die Augen. Sofort ergriff Karl wieder Besitz von ihren Gedanken, in diesem Augenblick war sie sehr dankbar dafür.
„Kann ich mal sehen?"
Thao schreckte auf und sah Anna in ihrem Rollstuhl vor sich stehen.
„Verpiss dich oder ich raste völlig aus."
Anna zeigte auf das Bild und fragte erneut.
„Kann ich mal ...
... sehen?"
Thao riss das Bild aus ihrem Block, knüllte es zusammen und warf es Anna beinahe ins Gesicht. Die aber schützte sich mit ihren Händen und tatsächlich gelang es ihr, das zerknüllte Papier aufzufangen.
Die Punkerin ignorierte das Mädchen, die das Bild zu glätten begann. Sie betrachtete es genau, wurde blass, fuhr näher an die Bank heran und wollte es dem Punkermädchen zurückgeben.
„Du kannst gut zeichnen."
Thao hob ihren Kopf und starrte das Mädchen im Rollstuhl ausdruckslos an.
„Hast mich nicht verpetzt, oder?"
Ich Blick fiel auf eine der Nacktschnecken, die hinter Annas linkem Ellenbogen die Armlehne entlangkroch.
Das Mädchen schüttelte den Kopf. Die Punkerin aber erhob sich und baute sich vor der Kleinen auf.
„Weißt du was? Dann kann ich dir gleich noch eine geben, wenn es dir beim ersten Mal nicht gereicht hat."
Erneut klatschte Thaos Hand in Annas Gesicht, das von der Wucht der Ohrfeige zur Seite gerissen wurde. Kurz sah sie Sterne, dann stiegen erneut Tränen in ihre Augen.
„So! Und jetzt fährst du zu Ines und erzählst ihr, wie furchtbar ich zu dir gewesen bin und ich bin weg. Dass ich mal ein behindertes Kind schlagen würde, habe ich zwar nicht als mein primäres Lebensziel angesehen, aber ich gewöhne mich langsam dran."
Das Mädchen sah Thao mit tränengefüllten Augen an, zeigte aber keinerlei Anstalten, wegzufahren.
„Was ist? Geh petzen!"
Die Punkerin wedelte mit ihrer rechten Hand. Anna schüttelte aber nur den Kopf und verharrte ...