1. Thao 27


    Datum: 15.09.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... dieser sie aufzuhalten versuchte. Sie rannte in ihr Zimmer und knallte auf dem Weg dorthin sämtliche Türen zu.
    
    Harald aber blieb zurück und starrte auf eine der Flaschen, die in der Wohnzimmervitrine standen.
    
    „Was ist denn passiert?", fragte der Junge seinen noch immer die Schrankwand fixierenden Vater.
    
    Karl sah müde und ausgezehrt aus. Man sah ihm an, dass er seit der Trennung kaum geschlafen hatte. Er aß auch kaum noch und kam selten aus seinem Zimmer heraus.
    
    „Ihr habt gestritten?"
    
    Sein Vater nickte, während Karl sich gegen den Türstock lehnte.
    
    „Na dann ist ja wieder alles beim Alten."
    
    Harald blickte zu ihm auf. Er konnte die Gereiztheit seines Sohnes ja verstehen.
    
    „Worum ging es denn?"
    
    Der hagere Arzt fühlte sich ertappt.
    
    „Ich habe ihr das von Thao erzählt. Wollte es ihr nicht länger verheimlichen."
    
    Karl sah ihn erschrocken an.
    
    „Du hast ...?"
    
    Der Junge setzte ab und versuchte sich schon jetzt auf die Folgen dieser Nachricht einzustellen.
    
    „Was hast du ihr genau erzählt?"
    
    Sein Vater blickte zu ihm auf.
    
    „Alles, Karl. Wir sind eine Familie, sie hat ein Recht darauf, zu wissen, was hinter Eurer Trennung steckt."
    
    „Und du meinst, das hätte sie nicht besser von mir erfahren sollen? Mensch, Papa!"
    
    Harald hatte nicht daran gedacht, sein Sohn hatte recht. Katjas Reaktion wäre dann auch mit Sicherheit nicht ganz so drastisch ausgefallen, wie bei ihm.
    
    „Wie hat Mama auf die tollen Neuigkeiten reagiert? Sie liebt Thao jetzt ...
    ... sicher, oder?"
    
    Der Zynismus war nicht zu überhören. Der Junge verschwand aus der Tür und eilte davon.
    
    53. Mutter und Sohn
    
    „Geh wieder, Harald! Ich habe keine Lust, dich weiterhin mit meiner Anwesenheit zu quälen."
    
    Karl klopfte erneut an die von innen versperrte Tür des Zimmers seiner Mutter.
    
    „Mutti! Ich bin es."
    
    Sofort wurde es still im Zimmer. Nach etwa einer halben Minute vernahm der Junge Schritte, schließlich öffnete ihm seine Mutter schweigend die Tür. Sie würdigte ihn keines Blickes, setzte sich wieder in ihren Bürostuhl und starrte vor sich hin.
    
    „Warum bist du auf mich sauer?"
    
    Es erschien ihm absurd, dass seine Mutter sich nun als Opfer sah.
    
    „Du hast kein Vertrauen zu mir, wendest dich lieber an deinen Vater. Erst durch ihn habe ich von eurer Trennung erfahren und wie es meinem Kind geht. Und das auch erst nach zwei Tagen. Da fühle ich mich natürlich super, wie du dir denken kannst."
    
    Katja drehte sich in ihrem Bürostuhl zu ihm um und blickte ihn wütend an.
    
    „Ich wäre gerne für meinen Sohn da gewesen, als er Hilfe und seine Eltern gebraucht hat. Dass meine eigene Familie mir das verheimlicht hat, verletzt mich sehr, Karl."
    
    Karl näherte sich seiner Mutter und legte seine rechte Hand auf deren linke Schulter.
    
    „Du hast recht, Mama. Das war nicht in Ordnung. Es tut mir leid."
    
    Katja kämpfte mit sich.
    
    „Bin ich so schlimm, wie Papa sagt, Karl? Tue ich Euch wirklich immer wieder so weh?"
    
    Der Junge versuchte, sich zu beherrschen, dennoch ...
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