Omas Familiengeschichten Teil 03
Datum: 17.09.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bybumsfidel
© 2018 - 2019 by bumsfidel
3) 1925-1947
Bitte zuvor die anderen Teile lesen, da die Geschichten aufeinander aufbauen.
Es war der 25. August 1925 als die Franzosen Düsseldorf als eine der ersten Städte des Rheinlandes räumten. Jacques nutzte die Gunst der Stunde, quittierte seinen Dienst und nahm eine andere Identität an. Acht Jahre lang ging alles gut, dann kamen die Nazis an die Macht. Zunächst bekam sein kleines Eifeldorf davon nicht viel mit, aber schließlich spielte sich auch hier ein eingefleischter Nazi als Hüter von Moral und Anstand auf und stellte immer wieder unangenehme Fragen zur Herkunft der Familie Storch. Johann, wie er sich ja jetzt nannte, überlegte ernsthaft mit dem Kerl seine Felder zu düngen, aber was dann? Er hatte inzwischen fünf Kinder zu ernähren, zu den ersten beiden waren noch drei Mädchen hinzugekommen. Zu Johanns Glück meldete sich der Kerl recht bald freiwillig zum Militär, zu seinem Pech brach wenig später der Krieg aus. Ihm blieb nichts anderes übrig, als diesmal aufseiten der Deutschen zu kämpfen und die Ironie der Geschichte wollte es, das ausgerechnet sein Nazi"freund" ihm das Leben rettete, als er in eine für ihn bestimmte Kugel lief. Während er sich durch die Wirren des Krieges schlug, bewirtschafteten zu Hause seine Frau und die älteren Kinder den Hof. Fridas Junge hatte dabei vermeintlich das große Los gezogen. Zu Beginn des Krieges war er mit 14 Jahren zu jung um eingezogen zu werden, dann wurde er als einziger Mann auf dem ...
... Hof zurückgestellt und schließlich schlicht vergessen. Was ihm dann die Amerikaner nicht abnahmen und ihn kurz vor Kriegsende beinahe erschossen hätten, weil sie ihn für einen Partisanen hielten.
Zu dieser Zeit war er alleine auf dem Hof, denn seine Stiefmutter hatte zusammen mit ihren Mädchen Zuflucht in Deutschlands Ostgebieten gesucht. Doch auch dort war die Sicherheit, die die Kinderlandverschickung scheinbar bot, recht trügerisch. Betty hatte schon einen Krieg hinter sich, beschützte ihre Kinder so gut sie konnte, aber es ließ sich nicht verhindern, dass besonders ihre Älteste mehr mitbekam, als sie sollte. Als ihr die Sache zu Unsicher wurde, verlegte Elisabeth den Standort der Familie kurzerhand nach Friesland, weit vor der allgemeinen Flucht aus den Ostgebieten. Dass der Nordwesten Deutschlands einmal britische Besatzungszone werden würde, konnte sie nicht wissen, aber Hauptsache weit weg von den Russen. Um an die nötigen Papiere zu kommen hatte sie bei einer jungen Lesbe mündliche Überzeugungsarbeit leisten müssen, aber seit Frida war das eines ihrer Fachgebiete. Es hatte ihr nichts ausgemacht, im Gegenteil, sie hätte es für gut befunden, wenn sich die Dame entsprechend revanchiert hätte. Aber man kann nicht alles haben, Papiere und Fahrkarten waren wichtiger.
"Soweit die Kurzfassung des weiteren Geschehens", sah sich Oma um.
Sie blickte in lauter neugierige Gesichter, junge Erwachsene, die auf die eine oder andere Art ihre Enkel waren. Die Familiengeschichte ...