1. Omas Familiengeschichten Teil 03


    Datum: 17.09.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybumsfidel

    ... schien das Interesse des Nachwuchses geweckt zu haben und sie nahm sich vor, das nächste Kapitel ausführlicher zu beschreiben, handelte es sich bei der Hauptperson doch um ihre Mutter. Aber zunächst war sie noch eine Antwort schuldig.
    
    "Hat Deine Großmutter eigentlich alle ihre Kinder durch den Krieg gebracht?", hatte Deda gefragt.
    
    "Ja, hat sie, auch wenn es schwierig war. Stellt Euch mal die Umstände damals vor. Meine Mutter Ilse ist 1925 geboren, genauso wie Fridas Sohn Hans. 1928 kam das nächste Mädchen, Tante Gisela, 1930 Erika und 1933 Ruth. Bei Kriegsbeginn waren die fünf also zwischen 6 und 14, bei Kriegsende zwischen 12 und 20 Jahre alt."
    
    "Ach Du Scheiße", fiel es selbst der leicht unterbelichteten Deda auf, "eine komplett versaute Jugend."
    
    "In jeder Beziehung", bestätigte Oma Anna. "Das Tagebuch Ilses über ihre Jugend möchte ich Euch wirklich nicht antun. 1938, also mit 13, wo andere beginnen sich für Jungs zu interessieren, kam sie zum BdM."
    
    "Was ist das denn?", fragte Balduin.
    
    "Eine Naziorganisation, Bund deutscher Mädchen."
    
    "Und wozu war das gut?"
    
    "Gut? Zu gar nichts! Die Mädchen lernten zwar Hand- und Strickarbeiten, hatten viel Sport und Wettkämpfe, alles Sachen die Euch heute fehlen. Aber wichtiger war den Nazis die Umerziehung der Jugend. Eine Gehirnwäsche, an deren Ende NS-Weltanschauung, Rassenideologie und Führerglaube stehen sollte."
    
    "Dann war Ilse also Nazi?", erkundigte sich Petra ungläubig. "Und die anderen auch?"
    
    "Wie weit ...
    ... das bei den anderen gewirkt hat, weiß ich nicht", antwortete Anna unwirsch. "Betty und Johann haben bei ihren Kindern jedenfalls so gut sie konnten dagegen gehalten."
    
    "War das nicht gefährlich?"
    
    "Natürlich war es das. Aber würdest Du Deine Kinder einer Ideologie opfern, von der Du nichts hältst? Man muss sich halt zu helfen wissen. Ilse jedenfalls hat in ihren Tagebüchern in höchsten Tönen von den Nazis geschwärmt. Wisst Ihr, sie hat es mir irgendwann erzählt, als ich alt genug war und da kam dann heraus, dass das alles nur Geschreibsel war und sie ganz anders gedacht hat."
    
    "Das hast Du ihr geglaubt?", war Balduin skeptisch.
    
    "Was sonst? Ihr Vorwürfe machen? Ich war nicht dabei und das, was nicht in den Büchern steht, sie mir aber trotzdem erzählt hat, war schlimm genug."
    
    "Was denn?", wollte Deda neugierig wissen, "sag schon. Sie hatte doch bestimmt früh Sex, bei dem Chaos, oder?"
    
    "Du denkst auch nur das eine, wie? Sie war 17, als sie ihre ersten Kriegstoten gesehen hat und kurz darauf sind sie das erste Mal geflohen. Da war es schlagartig vorbei mit getrennten Zimmern und Betten und der erste nackte Mann, den sie erblickt hat, war ein Schwerverletzter mit abgerissenem Bein, bei dessen Versorgung sie geholfen hat."
    
    "Iiieh", kreischte Deda und schüttelte sich.
    
    "Was denkst Du denn, wie es im Krieg zugeht? Macht Euch mal die Zeit bewusst, Ihr habt heute das Paradies hier. Oft lebten mehrere Familien in einem Raum."
    
    "Wie soll das denn gehen?", wunderte ...
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