1. Zofe für ein Jahr - Teil 01


    Datum: 18.09.2019, Kategorien: Fetisch Autor: bycontabile

    Teil 1 - Zu jeder Zeit sauber und frisch
    
    Also, für ein neunzehnjähriges Jeans-Girl ist das im Jahr 2011 schon eine völlig skurile und verrückte Sache, auf die ich mich da eingelassen habe. Ich werde ab heute als Zimmermädchen zu arbeiten. Das wäre vielleicht noch ganz normal, wenn der Job in einem Hotel wäre. Aber die Stellung, die ich heute hier antrete ist in einem südfranzösichen Privathaus eines vermögenden und alleinstehenden Herren. Ich werde also, so stand es auch in der Internet-Anzeige, als 'Zofe' zu arbeiten. Erst habe ich die Anzeige für einen schrägen Witz gehalten, aber dann wurde ich doch neugierig und habe nach ein paar Tagen einfach mal bei der angegebenen Nummer angerufen. Und naja, mit meinen tollen Noten, ohne Ausblidungsplatz und ohne Knete - warum sollte ich es nicht einfach mal versuchen. Zweitausendfünfhundert bar im Monat, Kost und Logis, da muss ich lange bei Aldi Kartons aufschlitzen und an der Kasse sitzen. Und dann noch Fünftausend einfach so als Vorschuss. Ich war völlig baff, als nach dem Telefonat wriklich ein Vertrag mit der Post kam und zwei Tage, nachdem ich den zurückgeschickt hatte auch der Scheck in der Post war.
    
    Also endlich das ewig überzogene Girokonto ausgleichen und auflösen und nicht mehr ewig an Schulden denken. Den ewigen Mietrückstand bezahlt, mit dem mich mein Exfreund vor einem halben Jahr sitzengelassen hatte. Dem widerlichen Schleimbolzen von Vermieter, der mir ewig am Arsch rumfummeln wollte und dafür doch auch gerne ...
    ... noch ein wenig auf die Miete warten würde, mit kaltem Lächeln das Geld zusammen mit der Kündigung hingeschmissen. Endlich raus aus dem ganzen Mief in diesem norddeutschen Provinzkaff und ab in den Süden. Au-pair ist keine Schande, und wenn es da anders heißt, was soll's. Die Welt sehen und Sprachen lernen kann nie schaden, was sollte mich also noch in Deutschland halten. Der Vorschuß war dann doch sehr schnell weg, von der letzten Knete habe ich gerade noch das Ticket hier in den Süden bezahlen können, ein Frühstück am Hamburger Flughafen und heute morgen das Taxi vom Flughafen in Nizza hierher.
    
    Der Typ, nein, ich muss mir dann gleich mal die richtige Aussprache angewöhnen, der Herr d'Lioncourt, war sehr nett im Bewerbungsgespräch am Telefon. Nein, nett ist eigentlich nicht das richtige Wort. Er trat sehr bestimmt auf und hat mich irgendwie gleich fasziniert. Irgendwo da ganz hinten in meinem Kopt klingelte da auch was, worüber ich mir nie so recht bewußt gewesen war. Diese direkte fordernde Art, diese kompromißlosen, aber immer sehr höflichen und klaren Anweisungen mit ruhiger, nie aufgeregter oder erhobener Stimme. Gleich von der ersten Minute an war ich davon eingenommen, um nicht zu sagen gefesselt.
    
    Herr d'Lioncourt fragt nicht, er stellt fest, er weist an, er bestimmt das Gespräch, ganz ruhig, ganz sachlich und mit einer kühlen Distanziertheit, die mich mit einer ganz merkwürdigen Mischung von Gefühlen aus Anziehung, Respekt und Bewunderung aber gleichzeitig Zögern ...
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