Das Grimoire 07
Datum: 27.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byAleksana
... meine Haut und ließ mich ließ mich frösteln, anscheinend hatte ich vergessen ein paar Fenster zu schließen.
Suchend blickte ich mich um wobei mein Blick auf den Spiegel fiel. Trotz der Dunkelheit konnte ich jede Einzelheit im Raum erkennen, nur mich nicht - ich hatte kein Spiegelbild mehr.
Voller Panik lief ich zurück ins Schlafzimmer, wo ich meinen nackten Körper auf dem Bett liegend vorfand. Ich war wohl bei der Beschwörung eingeschlafen und irgendwann auf das Bett gekippt. Erleichtert spürte ich die Wärme meines Körpers als ich ihn näher untersuchte.
Dann wurde mir endlich klar, was mit der Verwandlung in einen Succubus gemeint war, ich hatte mich in einen körperlosen Geist verwandelt, denn nur so konnte ich überall hin gelangen.
Im dem Moment, in dem mir meine Verwandlung bewusst wurde, schien sich alles um mich herum zu verändern. Die Dunkelheit verschwand und alle Gegenstände begannen in einem unwirklichen Licht zu leuchten. Mein vertrautes Zimmer war mir plötzlich fremd geworden und ein kalter Wind zerrte immer stärker an mir.
Ich hatte das Gefühl, bei einem Sturm nackt im Freien zu stehen, und verwünschte mich weil ich noch immer glaubte ein Fenster offen gelassen zu haben. Verzweifelt versuchte ich gegen den zunehmenden Wind anzukämpfen und hielt mich an einem Türrahmen fest. Der Wind zerrte wie bei einem Orkan an mir, aber dennoch schien in meiner Wohnung alles ganz ruhig zu bleiben.
'Wahrscheinlich bin ich in dieser körperlosen Form empfindlich ...
... für leichte Luftbewegungen', dachte ich, 'am besten wird es sein, wenn ich die Fenster schließe'.
Doch der nächste Windstoß riss ich los und warf mich gegen die nächste Wand, eine weitere Böe trieb mich fast durch das Mauerwerk. Der Sturm um mich herum nahm weiter zu und plötzlich gab es kein Halten mehr. Der Orkan trieb mich durch die Wand ins Freie, wo ich wie ein Blatt im Sturm herum gewirbelt wurde.
Panik beherrschte mein Denken und Fühlen, ohnmächtig warf mich der Sturm mehrere Meter empor, schleuderte mich über die Straße auf das Dach des Nachbarhauses. Und riss mich durch das Schafzimmer der Nachbarn, die friedlich in ihren Betten schliefen.
Ein weitere Böe warf mich wieder hinaus in die Nacht und wehte mich hoch in die Luft, wo ich einen kurzen Moment der Stille erlebte, und es meinem Verstand endlich gelang mich zu beruhigen: 'Ich bin körperlos, ein Sturz oder Zusammenprall kann mir nichts schaden. Ich reise durch die Luft zu meinem Geliebten. Es gibt nichts was ich fürchten müsste außer meiner Angst.'
Doch da ging es schon wieder hinunter, der Wind schleuderte mich durch ein Hochhaus, zerrte mich durch Zimmer und Flure. Flüchtig nahm ich die Umgebung wahr: Ein schlafendes Kind, ein kopulierendes Paar in Lack und Leder und schließlich Wald. Mehrmals krachte ich in hochstehende Bäume oder wurde über ein Feld geschleift, schließlich wirbelte mich der Wind hoch hinauf in die dunkle Kälte der Nacht, um mich dann in rasender Geschwindigkeit zu Boden fallen zu ...