1. Zwillinge die unterschiedlicher nicht seinkönnen


    Datum: 23.09.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Weltensegler

    ... wie er leben wollte. Wenn er bis dahin auch noch mit dem Gedanken gespielt hat, sein Abi nachzuholen, kam er nun ganz davon ab. Bei der Versicherung gefiel es ihm so gut, dass er dabei bleiben wollte. Er wurde auch mit Kusshand als Angestellter übernommen. Es wurde ihm sogar freigestellt, ob er für einige Zeit in den Außendienst geben wollte oder direkt im Innendienst weitermachen möchte.
    
    Lernen kann nie schaden, sagte er sich und ging für 6 Monate in den Außendienst.
    
    Erst in dieser Zeit nahm er bewusst auf, dass es auch noch etwas anderes gibt, als nur büffeln und arbeiten. Hier lernte er die unterschiedlichsten Menschen kennen. Mit einigen freundete er sich sogar an. Damit war das Thema: Abends allein in der Wohnung auch erledigt.
    
    Viele der Mädchen, die er kennenlernte, hätten gerne näheren Kontakt zu ihm gehabt. Dazu war Moritz allerdings noch nicht bereit.
    
    Noch stand die Weiterbildung im Vordergrund. Man soll niemals, nie sagen. Es kam ganz plötzlich anders, als er es sich ausgerechnet hatte.
    
    Tina bekam auch einen Ausbildungsplatz bei der gleichen Versicherungsgesellschaft wie Moritz. Nur in einer anderen Geschäftsstelle. Deshalb sind die beiden sich auch nie begegnet. Bei einer Betriebsfeier sahen sie sich zum ersten Mal. Bei beiden war es, als wenn der Blitz eingeschlagen hätte.
    
    Verliebt haben sie sich sofort ineinander. Dabei blieb es noch eine ganze Weile. Keiner von beiden traute sich, auf den anderen zuzugehen. Die ersten zwei Monate, nach dem ...
    ... Kennenlernen beschränkte sich der Kontakt auf das Telefon oder E-Mails. Zu dem Zeitpunkt noch rein geschäftlich.
    
    Doch dann wurde es Moritz zu bunt. Die nächste E-Mail schickt er an Tina persönlich. Mit einem weinenden Männchen ganz unten in der Ecke.
    
    Prompt kam eine Rückfrage: Warum weint das Männchen, gibt es einen besonderen Grund dafür?
    
    Jetzt oder nie denkt sich Moritz da. Er schreibt zurück: Weil ich mit dir ausgehen möchte und mich nicht traue danach zu fragen.
    
    Ständig schaut er nun nach, ob nicht eine E-Mail für ihn angekommen ist. Nichts passiert. Kurz vor Feierabend geht sein Telefon: Eine leise Stimme fragt: Ist da der Dummkopf, der mich nicht nach einem Treffen fragen mag? Wenn du es nicht magst, frage ich dich hier und jetzt, das auch nur einmal: Gehen wir heute, so in etwa 1 Stunde, zusammen ein Eis essen.
    
    Es bleibt ganz still. Moritz ist so platt, dass er überhaupt nicht antworten kann. Tina will schon auflegen. Na, dann soll es wohl nicht sein, kommt es ganz leise durch den Hörer.
    
    Da wird Moritz doch endlich wach. Von wegen, es soll nicht sein, sofort, mache ich Feierabend und hole dich ab. Nun mal langsam meint Tina da: Ich muss mich erst einmal umziehen, bevor ich mich sehen lassen kann.
    
    Ach was, du gefällst mir so, wie du bist. Das mag ja sein, antwortet sie. So gefalle ich mir in meiner Freizeit aber nicht.
    
    Wie ist es nun, in einer Stunde beim Italiener in der Rosenstraße? Ja, ich bin bestimmt pünktlich da, sagt Moritz. So lang ist Moritz ...
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