1. Der Umschlag


    Datum: 26.09.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bysophiedrama

    ... gegeben, die anderen Teammitglieder privat kennenzulernen.
    
    Heute wäre eine gute Gelegenheit gewesen, denn angesichts des ersten erfolgreich abgeschlossenen Meilensteins hatte das Team am Abend ein gemeinsames Abendessen in der Frankfurter Innenstadt geplant. Doch Romy hatte am Morgen ihre Teilnahme abgesagt, um stattdessen noch weiter an der Präsentation arbeiten zu können. Im Laufe des Tages hatte sie die Ergebnisse einer längst überfälligen Analyse erhalten, die unbedingt bis zur Vorstandssitzung in zwei Tagen in das vorhandene Material eingepflegt werden mussten. Vordergründig bedauerte ihre Vorgesetzte zwar ihre Absage, aber Romy wusste, dass sie damit nur der Entscheidung von höherer Stelle zuvorgekommen war. So war es eben in ihrer Firma: Arbeit hatte immer Priorität.
    
    Es war kurz vor neun und Romy saß an den Tresen der Hotelbar. Wie es sich für ein Fünfsterne-Hotel gehört, verfügte das Hotel auch über ein richtiges Restaurant, aber Romy beabsichtigte, nur eine Kleinigkeit zu essen, um schnell auf ihr Zimmer zu kommen. Sie rechnete nicht damit, dass die anderen vor elf im Hotel sein würden, und sie hatte sich vorgenommen, vorher alle Änderungen eingepflegt und hochgeladen zu haben.
    
    Eilig aß sie den Caesar Salad und nippte zwischen jedem zweiten Bissen an ihrem Weißwein. Der Barkeeper hatte es scheinbar besonders gut gemeint und ihr einen Viertelliter eingeschenkt - mehr als sie haben wollte und auch mehr als sie eigentlich vertrug, zumindest wenn man noch ein ...
    ... paar Stunden Arbeit vor sich hatte. Doch der trockene Chardonnay schmeckte ungemein köstlich und sie bemühte sich, den Salat und den Wein nicht einfach nur herunterzustürzen, sondern wenigstens beim Essen ein wenig zur Ruhe zu kommen.
    
    Sie ließ ihren Blick über die Bar schweifen und entdeckte eine Gruppe asiatischer Männer, die an einer Sitzgruppe in der gegenüberliegenden Ecke saßen und sie relativ unverhohlen angafften. Sie trugen dunkle Anzüge, weiße Hemden ohne Krawatte und hatten - soweit Romy das auf die Schnelle erkennen konnte - untereinander einen beträchtlichen Altersunterschied, so dass sie gut Sohn, Vater und Großvater hätten sein können. Der Älteste von ihnen, ein kahlköpfiger Mann mit einer auffallend großen Brille, grinste sie an und beugte dabei leicht seinen Kopf nach vorne. Irritiert wandte sich Romy ab und widmete sich wieder ihrem Salat. Ein flaues Gefühl überkam sie. Es bestand kein Zweifel daran, dass die Männer sie angestarrt hatten, vermutlich sprachen sie gerade über sie.
    
    Sie nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas und drehte dabei ihren Kopf demonstrativ in die den Männern abgewandte Richtung, als ihr Smartphone kurz vibrierte und eine neue Nachricht anzeigte. Die Nachricht stammte von Gregor, ihrem Freund, der sich nach ihrem Tag erkundigte. Während sie mit der Gabel in ihrer rechten Hand weiter im Salat stocherte, tippte sie mit ihrer Linken eine kurze Antwort in den Blackberry, dass sie noch am Arbeiten sei und sich später bei ihm melden ...
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