You And Me against the World Ch. 04
Datum: 26.09.2019,
Kategorien:
Schwule
Autor: bygaldranorn
... hart.
Die Räumlichkeit, die er eigentlich mied wie die Vampire das Licht: Die internatseigene Bibliothek. Wuäääh. Schon erwähnt, dass Jonas Meinung nach Lesen eigentlich unter krimineller Tätigkeit lief und demnach verboten gehörte? Aber egal... er war verzweifelt, und Verzweiflung forderte ja bekanntlich drastische Maßnahmen.
Vorausgesetzt, sie hatten dort überhaupt Bücher über spirituellen Irrsinn... Das würde er jetzt eben herausfinden.
Fest entschlossen, sich der Bande von Zoëy nicht schutzlos entgegenzustellen, zog Jona die Falltür am Boden auf, schlüpfte hindurch, ließ das schwere Holz dann unbekümmert mit lautem Krachen herunterknallen, eilte die Strickleiter und anschließend die krumme Katzentreppe hinunter und rannte mit schon nach drei Metern ätzendem Seitenstechen direkt zur Bibliothek im ersten Stock.
Ohh jaaa... Er sollte vielleicht wirklich mal was für seine Kondition tun...
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Irgendwie... war dieses Unterfangen von Anfang an der Sinnlosigkeit geweiht.
Denn irgendwie rückte die Bibliothek nämlich nicht so recht mit den Infos raus, die Jona haben wollte.
Dämliche Bücherverstaubungsinstitution!
Frustriert knallte Jona den dritten von ungefähr zehntausend dicken Schinkenwälzern zu, die er vor zwei Stunden noch mit endlos großer Begeisterung aus den viel zu vollgepropften Regalen gefischt hatte: „So viel Text und alles über freakige Sekten, na super doch..."
Sogleich hatte er sich den alten Enzyklopädien und Lexika voller ...
... Enthusiasmus gewidmet - nachdem er die Lawine an anderen Büchern, die kettenreaktionsartig gleich mit auf ihn eingeprasselt waren, unter den strengen Blicken der immergrimmigen Bibliothekarin wieder brav einsortiert hatte... was auch erklärte, weshalb er für die insgesamt 2.796 Seiten Querlesen solch eine horrende Zeit benötigt hatte... was für eine Verschwendung sondergleichen...
Jona seufzte grottenolmtief, stopfte missmutig die blöden, unnützen Bücher zurück an ihre staubvergammelten Plätze und floh eilig aus der Bibliothek. Nichts wie weg hier! Ihm war es zwischen so vielen niedergeschriebenen Worten in dicken Ledereinbänden immer noch nicht ganz geheuer.
Er blieb einen Moment lang ob seiner nach wie vor mangelhaften Orientierung stehen, überlegte kurz und entschied sich dann für den Weg zurück zum Turmversteck. Von da fand er immerhin schon fast ohne Verlaufen zu seinem Zimmer... Und er musste dringend Vorkehrungen treffen gesetzt dem Fall, dass Zoëys fragwürdige Sekte wirklich die kontraproduktive Absicht hegte, sich dort oben im Schutz des ewig Dunklen breitzumachen.
Jona konnte ja schlecht ahnen, was ihn da oben erwarten würde...
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Ville war vor der harten Realität mit ihren komplizierten Verflechtungen geflohen und hatte sich fernab jeglicher Zivilisation in seinem neuen Lieblingsversteck verschanzt. Hier würde ihn niemand so schnell suchen... hoffte er...
Er hockte mit angewinkelten Knien an der Wand gegenüber der eingestaubten, alten Stratocaster, die ...